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Microsoft Windows ist nach wie vor das am weitesten verbreitete Desktop-Betriebssystem in Unternehmensumgebungen – und gleichzeitig mit am häufigsten von Angreifern ins Visier genommen. Unsichere Konfigurationen sind eine der Hauptursachen für Sicherheitsverletzungen [1][2][3] und werden häufig ausgenutzt, um sich ersten Zugriff zu verschaffen [TA0001], Berechtigungen zu erweitern [TA0004], Anmeldedaten zu stehlen [TA0006], dauerhaften Zugriff zu erlangen [TA0003] und sich innerhalb eines Netzwerks seitlich zu bewegen [TA0008]. Viele nationale Cybersicherheitsbehörden empfehlen Unternehmen weiterhin nachdrücklich, Richtlinien zur Stärkung der Basiskonfigurationen von Betriebssystemen (OS) zu erlassen [4][5][6][7][8].

Die Sicherung von Windows 11-Systemen erfordert mehr als nur das Patchen bekannter Schwachstellen. IT-Abteilungen sollten zunächst sicherheitsgehärtete Basis-Images von Windows bereitstellen und deren Konfiguration regelmäßig überprüfen. Dazu müssen viele versteckte oder oft übersehene Einstellungen von Microsoft Windows angepasst und einige Funktionen vollständig deaktiviert werden. Zu den gehärteten Sicherheitskontrollen gehören die Durchsetzung strenger Richtlinien für Passwörter und Kontosperrungen, die Deaktivierung unnötiger Systemdienste wie Remote Registry, die Anwendung von Anwendungskontrollregeln über AppLocker, die Konfiguration erweiterter Überwachungsrichtlinien zur Überwachung der Systemaktivitäten und vieles mehr. 

Im Einklang mit diesen IT-Sicherheitszielen für Unternehmen ist Greenbone stolz darauf, die Aufnahme des CIS Microsoft Windows 11 Enterprise Benchmark v3.0.0 Level 1 (L1) Audits in die Compliance-Funktionen bekannt zu geben. Mit dieser neuesten Erweiterung können unsere Enterprise-Feed-Kunden ihre Windows 11-Konfigurationen anhand des CIS-Compliance-Standards überprüfen. Damit erweitert Greenbone das wachsende Arsenal an CIS-Compliance-Richtlinien, darunter Google Chrome, Apache, IIS, NGINX, MongoDB, Oracle, PostgreSQL, Windows, Linux und Docker [1][2]. Hier die neuesten Funktionen zur Schwachstellenerkennung von Greenbone:

Greenbone erweitert CIS Microsoft Windows 11 Enterprise Benchmark

Der CIS Microsoft Windows 11 Enterprise Benchmark v3.0.0 L1 ist jetzt im Greenbone Enterprise Feed verfügbar. Dieser Benchmark definiert einen umfassenden Satz von Sicherheitskonfigurationen, die darauf ausgelegt sind, Windows 11 Enterprise gemäß den Best Practices der Branche zu sichern – angefangen bei Gruppenrichtlinien und Registrierungshärtung bis hin zu integrierten Funktionsbeschränkungen. Mit dieser neuen Ergänzung macht es Greenbone einfacher, Fehlkonfigurationen von Microsoft Windows zu identifizieren, bevor Angreifer sie ausnutzen können.

Unser Enterprise-Schwachstellen-Feed nutzt Compliance-Richtlinien, um Tests zur Überprüfung jeder automatisierbaren CIS L1-Anforderung durchzuführen. Diese Tests sind in Scan-Konfigurationen gruppiert, sodass Sicherheitsteams gezielte Untersuchungen für ihre gesamte Windows 11-Flotte durchführen können. Unabhängig davon, ob Sie interne Sicherheitsvorschriften oder gesetzliche Rahmenbedingungen einhalten müssen, bestätigt die Prüfung von Greenbone Ihre Windows 11 Enterprise-Einstellungen und stellt sicher, dass die Systeme gesperrt und veraltete oder riskante Funktionen deaktiviert sind.

Windows-Sicherheit: von größter Bedeutung

Microsoft Windows spielt eine wichtige Rolle in IT-Umgebungen von Unternehmen und dient als Rückgrat für Endgeräte, Server und Domäneninfrastrukturen. Diese Allgegenwärtigkeit macht es jedoch auch zu einem bevorzugten Ziel. Unsichere Windows-Konfigurationen können die Tür für Remote Code Execution (RCE), den Diebstahl von Anmeldedaten und die Ausweitung von Berechtigungen öffnen. Eine schwerwiegende Cybersicherheits-Verletzung kann zur vollständigen Kompromittierung der Domäne, zu Ransomware-Angriffen, zum Verlust des Kundenvertrauens, zu Bußgeldern und sogar zu kostspieligen rechtlichen Schritten wie Sammelklagen führen, wenn Benutzerdaten offengelegt werden.

In den letzten Jahren haben nationale Cybersicherheitsbehörden – darunter das deutsche BSI [9], die US-amerikanische Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) [10] und das Canadian Centre for Cyber Security [11] sowie weitere [12][13] – Warnungen herausgegeben, in denen sie die Notwendigkeit betonen, die Sicherheitskonfigurationen von Betriebssystemen zu verbessern und veraltete Funktionen zu deaktivieren, die von Angreifern regelmäßig ausgenutzt werden. Die zunehmende Häufigkeit und Raffinesse der Angriffe durch böswillige Akteure unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit einer proaktiven Windows-Sicherheit.

Fehlkonfigurationen in Windows können eine Kettenreaktion auslösen und sowohl das lokale System als auch das gesamte Netzwerk gefährden. Deshalb müssen Maßnahmen zur Absicherung über das Patchen von Schwachstellen hinausgehen und ein robustes Konfigurationsmanagement umfassen. Die neue CIS Windows 11 Enterprise-Compliance-Richtlinie von Greenbone bietet Verteidigern die Tools, die sie benötigen, um die Widerstandsfähigkeit gegen viele kritische IT-Sicherheitslücken zu stärken.

Wie verbessert der CIS Windows 11 Benchmark die Cybersicherheit?

Der CIS Microsoft Windows 11 Enterprise Benchmark bietet einen strukturierten Ansatz zur Sicherung von Microsoft Windows-Endpunkten. Er definiert Konfigurationseinstellungen, die für unbefugten Zugriff, Missbrauch von Berechtigungen und Systemkompromittierung verwendet werden könnten. Der Benchmark überprüft eine Vielzahl von Richtlinien, darunter Kontosicherheit, Systemdienste, Netzwerkkonfigurationen, Anwendungskontrollen und Verwaltungsvorlagen, um die Angriffsfläche zu verringern und die Systemintegrität zu verbessern.

Die wichtigsten Abschnitte des CIS Windows 11 Benchmarks:

  • Account Policies: Definiert Richtlinien für die Komplexität, den Verlauf und das Ablaufdatum von Passwörtern sowie für die Schwellenwerte für die Kontosperrung. Diese Einstellungen tragen zur Durchsetzung einer strengen Authentifizierungshygiene bei und schränken Brute-Force-Angriffe ein.
  • Lokale Richtlinien: Konzentriert sich auf die Durchsetzung einer Vielzahl von lokalen Zugriffskontrollen und Systemverhalten. Umfasst Audit-Einstellungen, Benutzerrechte (z. B. wer sich lokal anmelden oder das System herunterfahren darf) und Sicherheitsoptionen (z. B. Gastkontostatus, Zugriffstoken, Netzwerkzugriff, Gerätetreiber, Firmware-Optionen und Kryptografie-Anforderungen) und vieles mehr.
  • Systemdienste: Reduziert die Angriffsfläche durch Einschränkung aktiver Systemkomponenten. Empfiehlt die Deaktivierung oder Konfiguration von Windows-Diensten, die möglicherweise unnötig sind oder das System Risiken aussetzen (z. B. Remote-Registrierung, FTP, Bluetooth, OpenSSH, Geolocation-Service und mehr).
  • Windows Defender-Firewall mit erweiterter Sicherheit: Umfasst Firewall-Konfigurationen für Domain-Profile sowie private und öffentliche Profile. Enthält Regeln für die Protokollierung, Verbindungsbeschränkungen und das Blockieren unerwünscht eingehenden Datenverkehrs, um die Netzwerksegmentierung und Traffic-Kontrolle durchzusetzen.
  • Erweiterte Konfiguration der Überwachungsrichtlinien: Bietet detaillierte Überwachungseinstellungen für Kategorien wie Anmeldeereignisse, Objektzugriff und Richtlinienänderungen, um die Transparenz und Compliance zu verbessern.
  • Administrative Vorlagen (Computer): Umfasst Gruppenrichtlinieneinstellungen auf Computerebene, einschließlich UI-Einschränkungen, Steuerung älterer Protokolle, SMB-Hardening, UAC-Verhalten und Gerätekonfiguration.
  • Administrative Vorlagen (Benutzer): Konzentriert sich auf Richtlinien auf Benutzerebene, die sich auf Personalisierung, Datenschutz, Desktop-Verhalten, Windows-Komponenten, Telemetrie, Cloud-Inhalte, Suche und den Zugriff auf den Microsoft Store auswirken.

Greenbone ist Mitglied des CIS-Konsortiums

Als Mitglied des CIS-Konsortiums verpflichtet sich Greenbone, zusätzliche Scan-Konfigurationen hinzuzufügen, um CIS-Benchmarks zu bestätigen. Alle unsere CIS-Benchmark-Richtlinien entsprechen den CIS-Hardening-Richtlinien und sind von CIS zertifiziert, wodurch maximale Sicherheit für Systemaudits gewährleistet ist. Greenbone verfügt außerdem über eine spezielle Compliance-Ansicht für die Weboberfläche des Greenbone Security Assistant (GSA), um den Bewertungsprozess für Unternehmen zu optimieren.

Zusammenfassung

Die Sicherung von Microsoft Windows 11 Enterprise erfordert mehr als nur das Patchen von Schwachstellen – sie erfordert einen disziplinierten Ansatz für das Konfigurationsmanagement auf der Grundlage bewährter Best Practices. Durch die Absicherung versteckter Systemeinstellungen und die Deaktivierung unnötiger Funktionen können Sicherheitsteams Exploit-Pfade verhindern, die häufig von Angreifern genutzt werden, um Ransomware zu verbreiten, Daten zu herauszufiltern oder sich dauerhaft im Netzwerk einzunisten. 

Mit der zusätzlichen Unterstützung für den CIS Microsoft Windows 11 Enterprise Benchmark v3.0.0 stärkt Greenbone die Position als führender Anbieter proaktiver Cybersicherheit und bietet Unternehmen die Tools, die sie benötigen, um Risiken zu reduzieren, Compliance nachzuweisen und in einer zunehmend feindseligen digitalen Landschaft widerstandsfähig zu bleiben. Abonnenten des Enterprise Feed können nun ihre Windows 11-Konfigurationen präzise und zuverlässig überprüfen und verifizieren.

Sicherheitsexperten beobachten eine Besorgnis erregende Entwicklung: Die Time to Exploit (TTE), also die Zeit zwischen dem Bekanntwerden einer Sicherheitslücke und ihrem Ausnutzen durch böswillige Akteure, sinkt in der letzten Zeit massiv.

Gleichzeitig zeigen Angreifer immer größere Kompetenz beim Verbergen ihrer Anwesenheit in einem erfolgreich gehackten Netzwerk. Die Zeit, um sich einzunisten und sodann unbefugt auf Unternehmensressourcen zuzugreifen, bevor sie entdeckt (und entfernt) werden, nennen Experten „Dwell time“, also Verweildauer. Je kürzer diese ist, umso besser für die Angegriffenen. Auch der begabteste Hacker braucht Zeit und kann umso mehr (dauerhaften) Schaden anrichten, je länger er unbemerkt und unbeobachtet bleibt.

Der Feind hört mit – und ist vielleicht schon da

Erschreckenderweise erreicht die Dwell Time immer häufiger Monate oder gar Jahre, so wie bereits bei Sony oder im US-Office for Personal Management. Dort konnten Angreifer mehr als zwölf Monate ungestört agieren. Bei dem japanischen Technologiekonzern flossen in der Folge sogar über 10 Terabyte an Daten ab.

Die Angst vor verborgenen Eindringlingen ist groß, schließlich kann niemand mit Sicherheit sagen, ob sich nicht bereits ein bösartiger Zuhörer im eigenen Netzwerk befindet. Das kommt vor. Schon beim Bundestagshack 2015 zum Beispiel informierte nicht das eigene Monitoring, sondern ein „befreundeter“ Geheimdienst die deutschen Behörden über seltsame Aktivitäten Dritter (russische APT-Hackergruppen) im Bundestagsnetz. Wie lange und wie viele Akteure zu dem Zeitpunkt sich bereits im Netzwerk getummelt hatten, blieb offen. Klar war nur: Es waren mehr als einer, und die befreundeten Geheimdienste hatten schon länger zugeschaut.

Erkennung, Prävention und Reaktion immer kritischer

Umso wichtiger ist es, dafür Sorge zu tragen, dass die Angreifer erst gar nicht ins System gelangen. Das aber wird immer schwieriger: Wie unter anderen die Experten von Googles Mandiant berichten, ist in den letzten fünf Jahren die Reaktionszeit, die Unternehmen und Softwarebetreibern zwischen dem Bekanntwerden einer Schwachstelle und dem Exploit bleibt, in den letzten Jahren rapide gefallen: von 63 Tagen 2018 auf gut einen Monat.

Immer weniger Zeit zum Reagieren

2023 blieben Administratoren schon nur mehr fünf Tage im Durchschnitt, um Schwachstellen zu bemerken und zu schließen. Heute sind es bereits weniger als drei Tage.

Damit nicht genug. Früher wurden Sicherheitslücken häufiger erst ausgenutzt, nachdem Patches verfügbar waren, also nachdem sich erfahrene Administratoren bereits abgesichert und die aktuellen Patches eingespielt hatten. Eigentlich sollten diese so genannten „N-day Vulnerabilities“ also gar kein Problem sein, gibt es doch Fixes dafür.

Verbesserte Disziplin mit Nebenwirkungen: Angreifer lernen

Leider war in der Vergangenheit die Disziplin (und die Aufmerksamkeit) in vielen Unternehmen nicht so ausgeprägt, man vernachlässigte das Thema und sorgte so unfreiwillig auch für weitere Verbreitung von automatisierten Angriffsmethoden, etwa mithilfe von Würmern und Viren. Gerade hier gibt es auch gute Nachrichten: 2022 machten die Attacken über die N-Day-Schwachstellen noch 38 % aller Angriffe aus, 2023 nur noch 30 %.

Auf den ersten Blick klingt das gut, weil Administratoren bekannte Schwachstellen, für die es Patches gibt, schneller und besser finden und fixen. Nach Jahren mit eher schlecht ausgeprägter Disziplin und mangelnder Update- und Patch-Strategie haben sicher auch die großen und erfolgreichen Ransomware-Vorfälle dazu beigetragen, einer Mehrheit von Verantwortlichen die Tragweite und Bedeutung von ordentlichem Schwachstellenmanagement zu vermitteln.

Zwei Drittel sind mittlerweile Zero-Days

Aber die Zahlen haben auch eine Kehrseite: Mehr als zwei Drittel aller Angriffe basieren mittlerweile auf „Zero-Day“-Schwachstellen, also Sicherheitslücken, für die es noch keinen Patch gibt – 2023 waren das sogar schon 70 %. Die kriminellen Gruppen und Angreifer haben reagiert, gelernt und ihre Machenschaften professionalisiert, automatisiert und gewaltig beschleunigt.

Ohne Automatisierung und Standardisierung von Prozessen, ohne moderne, gepflegte und kontrollierte Open-Source-Software können Admins der Entwicklung kaum mehr Paroli gebieten. Wer kann schon behaupten, er sei in der Lage, binnen drei Tagen auf eine neue Bedrohung zu reagieren?

Machtlos? Nicht mit Greenbone

Wenn Angreifer schneller auf neue, bis dato unbekannte Schwachstellen reagieren können und sich dann auch noch besser zu verstecken gelernt haben, kann es nur eine Antwort geben: den Einsatz eines professionellen Schwachstellenmanagements. Mit Lösungen von Greenbone lässt sich das Netzwerk automatisiert testen. Mit Berichten über den Erfolg von Maßnahmen erhalten Administratoren damit einen schnellen Überblick über den aktuellen Sicherheitsstatus Ihres Unternehmens.

Cyberangriffe können in ihrem Ausmaß und ihren Auswirkungen dramatisch sein, wie die meisten Sicherheitsvorfälle. Sind die Verteidiger vorbereitet, kann ein Vorfall eingedämmt und der Schaden begrenzt werden, die Wiederherstellung erfolgt dann zügig. Wenn sie jedoch unvorbereitet sind, kann ein einziger Vorfall zu tage- oder wochenlangen Ausfallzeiten, Umsatzeinbußen, Rufschädigung, behördlichen Strafen oder Sammelklagen führen [1][2]. Im Mai 2024 prognostizierte Change Healthcare einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar. Im Januar 2025 beliefen sich die Gesamtkosten des Ransomware-Angriffs von Change Healthcare auf fast 3 Milliarden Dollar [3][4].

Die Gesamtheit der Schäden, die durch eine IT-Sicherheitsverletzung verursacht werden, der sogenannte „Blast Radius“, hängt von vielen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehört, ob Schwachstellen verwaltet werden, ob ein „Defense-in-Depth“-Ansatz für die Cybersicherheit angewandt wurde, ob das Netzwerk segmentiert ist, ob es wirksame Backup-Strategien gibt und vieles mehr. Eine nachlässige Sicherheitshygiene ist eine offene Einladung für Angreifer, die zu kostspieligen Ergebnissen führt: etwa zu umfangreichem Datendiebstahl, Erpressung durch Ransomware und sogar zerstörerischen Wiper-Angriffen, die zur industriellen Sabotage eingesetzt werden. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hat ergeben, dass Angreifer, sobald sie in ein Netzwerk eingedrungen sind, Ransomware im Durchschnitt innerhalb von 48 Minuten einsetzen und CVE-Enthüllungen innerhalb von 18 Tagen in Exploits umgewandelt werden.

Dieser Artikel befasst sich mit dem Konzept des „Blast Radius“ von Cyberangriffen und der Rolle, die ein effektives Schwachstellenmanagement bei der Eindämmung der Folgen von Cyberangriffen spielt. Mit den richtigen Kontrollen kann der Schaden eines Cyberangriffs minimiert und die schlimmsten Konsequenzen verhindert werden.

Der „Blast Radius“ eines Cyberangriffs

Der Begriff „Blast Radius“ (Explosionsradius) stammt aus dem Militärjargon und bezieht sich auf das physische Umfeld, das durch eine explodierende Bombe beschädigt wird. Bei digitalen Systemen bezieht sich der Begriff in ähnlicher Weise auf das Ausmaß des durch einen Cyberangriff verursachten Schadens. Wie viele Systeme hat ein Angreifer kompromittiert? War er in der Lage, nach dem ersten Zugriff kritische Systeme zu kompromittieren? Wurden benachbarte Netze oder Cloud-Systeme angegriffen?

Weitreichende Schäden sind nicht von vornherein ausgeschlossen, wenn Hacker den ersten Zugang erhalten. Verteidiger können den Angriff in einem frühen Stadium wirksam abwehren und verhindern, dass böswillige Akteure ihre eigentlichen Ziele erreichen oder weitreichende Schäden verursachen.

Die Folgen eines größeren Schadens-Radius

Zwar ist es schlimm, wenn ein Gegner unbefugten Zugang erhält, aber es sind die nachfolgenden Phasen eines Angriffs, die IT-Sicherheitsmanager nachts wachhalten. Die letzten Phasen eines Cyberangriffs, wie zum Beispiel die Installation von Malware auf kritischen Anlagen, das Exfiltrieren sensibler Daten oder die Verschlüsselung von Dateien, haben die tiefgreifendsten Auswirkungen für Unternehmen. Je größer der Blast Radius ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Unternehmen erhebliche negative Auswirkungen zu spüren bekommt.

Ein größerer Schadens-Radius kann Folgendes nach sich ziehen:

  • Längere Verweildauer: Durch seitliche Bewegungen im Netzwerk und Persistenz-Techniken können Angreifer für längere Zeit unentdeckt bleiben, Informationen sammeln und weitere Angriffe vorbereiten.
  • Erhöhte finanzielle Verluste: Service-Unterbrechungen und Ransomware-Angriffe tragen zu höheren finanziellen Verlusten, entgangenen Einnahmen aufgrund von Ausfallzeiten, dem Risiko gesetzlicher Strafen und der Erosion von Geschäftsbeziehungen bei.
  • Erhöhte betriebliche Ausfallzeiten: Die Auswirkungen von Betriebsausfällen können sich auf das gesamte Unternehmen auswirken und zu Verzögerungen, Frustration und Desynchronisierung der Abläufe führen.
  • Verlust von sensiblen Daten: Angreifer versuchen, sensible Daten herauszufiltern, um Spionagekampagnen zu unterstützen oder Opfer zur Zahlung von Lösegeld zu erpressen.
  • Beeinträchtigtes Vertrauen: Unbefugter Zugriff auf Messaging-Systeme oder Vermögenswerte Dritter kann das Vertrauen der Beteiligten, einschließlich Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner, untergraben.

Greenbone reduziert den „Blast Radius“ eines Cyberangriffs

Schwachstellenmanagement ist ein wichtiger Faktor bei der Reduzierung des so genannten „Blast Radius“. Durch die wirksame Beseitigung von Sicherheitslücken kann ein Angreifer keine leicht zugänglichen Mittel mehr finden, um seine anfängliche Position auszubauen. Schwachstellenmanagement lässt sich am effizientesten und effektivsten durch automatisches Scannen auf Sicherheitslücken in der gesamten Netzwerkinfrastruktur und die Behebung der Angriffsfläche umsetzen. Auf diese Weise können Unternehmen den potenziellen Wirkungskreis eines erfolgreichen Cyberangriffs erheblich reduzieren und auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass es überhaupt zu einem Einbruch kommt.

Threat Mapping hilft IT-Sicherheitsteams, ihre Angriffsflächen zu verstehen, also die Stellen, an denen Angreifer in ein Netzwerk eindringen können. Die Kernfunktionen von Greenbone unterstützen das Threat Mapping mit System- und Service-Discovery-Scans und durch das Scannen von Netzwerk- und Host-Angriffsflächen, wodurch Verteidiger ihre Angriffsfläche um 99 % reduzieren können. Darüber hinaus bietet Greenbone Reports und Warnungen in Echtzeit, um Sicherheitsteams über aufkommende Bedrohungen auf dem Laufenden zu halten und so eine proaktive Cybersicherheitshaltung und rechtzeitige Abhilfemaßnahmen zu ermöglichen. Dieser proaktive, mehrschichtige Ansatz zur Cybersicherheit reduziert den potenziellen Schadensumfang und führt zu besseren Sicherheitsergebnissen. Den Verteidigern bleibt mehr Zeit, die Präsenz eines Angreifers zu erkennen und ihn zu eliminieren, bevor katastrophale Schäden entstehen können.

Stärkste Verteidigung mit Greenbone Enterprise Feed

Der stärkste Schutz kommt aus dem branchenführenden Enterprise Vulnerability Feed von Greenbone. Insgesamt umfasst der Greenbone Enterprise Feed circa 180.000 Schwachstellentests (Tendenz steigend), die sowohl allgemeine Schwachstellen bei der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften als auch anwendungsspezifische Schwachstellen aufdecken können. Unser Enterprise Feed fügt jede Woche hunderte von neuen Tests hinzu, um die neuesten Bedrohungen zu erkennen.

Hier eine Liste der IT-Assets, die Greenbone scannen kann:

  • Interne Netzwerkinfrastruktur: Scannen von internen Netzwerkgeräten mit jeder Art von offenem Dienst, wie Datenbanken, Dateifreigaben, SNMP-fähige Geräte, Firewalls, Router, VPN-Gateways und mehr.
  • Vor-Ort- und Cloud-Server: Überprüfung von Serverkonfigurationen, um die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und -standards zu gewährleisten.
  • Workstations: Greenbone scannt Workstations und andere Endpunkte unter allen wichtigen Betriebssystemen (Windows, Linux und macOS), um das Vorhandensein bekannter Softwareschwachstellen zu identifizieren und die Einhaltung von Cybersicherheitsstandards wie CIS Benchmark-Controls zu bestätigen.
  • IoT- und Peripheriegeräte: IoT- und Peripheriegeräte, wie z. B. Drucker, verwenden dieselben Netzwerkprotokolle für die Kommunikation wie andere Netzwerkdienste. Dadurch können sie ähnlich wie andere Netzwerk-Endpunkte leicht auf geräte- und anwendungsspezifische Schwachstellen und häufige Fehlkonfigurationen gescannt werden.

Reduzierung der Angriffsfläche von Netzwerken

Die Angriffsfläche eines Netzwerks besteht aus exponierten Netzwerkdiensten, APIs und Websites innerhalb der internen Netzwerkumgebung eines Unternehmens und der öffentlichen Infrastruktur. Zum Scannen von Netzwerk-Angriffsflächen erstellt Greenbone ein Inventar von Endpunkten und Listening Services innerhalb eines oder mehrerer Ziel-IP-Bereiche oder eine Liste von Hostnamen und scannt dann nach bekannten Schwachstellen.

Die Netzwerk-Schwachstellen-Tests (NVTs) von Greenbone bestehen aus Versionsprüfungen und aktiven Prüfungen. Versionsprüfungen fragen den Dienst nach einer Versionszeichenfolge ab und vergleichen diese dann mit den entsprechenden CVEs. Aktive Checks verwenden Netzwerkprotokolle, um mit dem exponierten Dienst zu interagieren und zu überprüfen, ob bekannte Exploit-Techniken wirksam sind. Diese aktiven Prüfungen verwenden dieselben Netzwerkkommunikationstechniken wie reale Cyberangriffe, versuchen aber nicht, die Schwachstelle auszunutzen. Stattdessen teilen sie dem Sicherheitsteam lediglich mit, dass ein bestimmter Angriff möglich ist. Alles, was ein Angreifer über das Internet oder ein lokales Netzwerk erreichen kann, kann von Greenbone auf Schwachstellen untersucht werden.

Reduzierung der Angriffsfläche von Hosts

Die Host-Angriffsfläche besteht aus der Software und den Konfigurationen innerhalb einzelner Systeme, auf die nicht direkt über das Netz zugegriffen werden kann. Die Reduzierung der Host-Angriffsfläche minimiert, was ein Angreifer mit dem ersten Zugriff tun kann. Die authentifizierten Scans von Greenbone führen lokale Sicherheitsprüfungen (Local Security Checks, LSC) durch, um die internen Komponenten eines Systems auf bekannte Schwachstellen und nicht konforme Konfigurationen zu prüfen, die es Angreifern ermöglichen könnten, ihre Privilegien zu erweitern, auf sensible Informationen zuzugreifen, zusätzliche Malware zu installieren oder sich seitlich auf andere Systeme zu bewegen.

Greenbones Enterprise Feed umfasst LSC-Familien für alle wichtigen Betriebssysteme wie Ubuntu, Debian, Fedora, Red Hat, Huawei, SuSE Linux-Distributionen, Microsoft Windows, macOS und viele mehr.

Post-Breach-Taktiken: Die zweite Phase von Cyberangriffen

Sobald Angreifer im Netzwerk eines Opfers Fuß gefasst haben, wenden sie sekundäre Exploitation-Techniken an, um ihren Zugang zu vertiefen und ihre Ziele zu erreichen. Im modernen Ökosystem der Cyberkriminalität sind Initial Access Brokers (IABs) darauf spezialisiert, sich unerlaubten Zugang zu verschaffen. IABs verkaufen diesen Zugang dann an andere cyberkriminelle Gruppen, die sich auf Angriffstaktiken der zweiten Stufe spezialisiert haben, wie zum Beispiel den Einsatz von Ransomware oder Datendiebstahl. Ähnlich wie beim Durchbrechen der Mauern einer Festung wird das interne Netzwerk eines Unternehmens nach dem ersten Zugriff für Angreifer immer zugänglicher.

Zu den Taktiken, die in der zweiten Phase eines Cyberangriffs eingesetzt werden, gehören:

  • Eskalation von Privilegien [TA0004]: Angreifer suchen nach Möglichkeiten, ihre Zugriffsrechte auszuweiten, sodass sie Zugang zu sensibleren Daten erhalten oder administrative Aktionen ausführen können.
  • Seitliche Bewegung [TA0008]: Angreifer kompromittieren andere Systeme innerhalb des Netzwerks des Opfers und erweitern ihren Zugang zu hochwertigen Ressourcen.
  • Dauerhafter Fernzugriff [TA0028]: Durch die Erstellung neuer Konten, die Bereitstellung von Hintertüren oder die Verwendung kompromittierter Anmeldeinformationen versuchen Angreifer, ihren Zugang aufrechtzuerhalten, selbst wenn die ursprüngliche Schwachstelle behoben oder ihre Anwesenheit entdeckt wurde.
  • Diebstahl von Zugangsdaten [TA0006]: Gestohlene sensible Daten können offline von Angreifern verarbeitet werden, die versuchen, Passwörter zu knacken, in geschützte Ressourcen einzudringen oder Social-Engineering-Angriffe zu planen.
  • Zugriff auf Messaging-Systeme [T1636]: Der Zugriff auf Messaging-Plattformen oder Tools für die Zusammenarbeit in Unternehmen ermöglicht den Zugang zu sensiblen Informationen, die zur Durchführung von Social-Engineering-Angriffen wie Spear-Phishing genutzt werden können, die sich sogar gegen externe Partner oder Kunden richten.
  • Verschlüsselung mit Wirkung [T1486]: Finanziell motivierte Angreifer versuchen, die Auswirkungen zu maximieren, indem sie Ransomware einsetzen und das Opfer erpressen, damit es den Zugriff auf die verschlüsselten Daten zurückgibt.
  • Daten-Exfiltration [TA0010]: Das Herunterladen sensibler Daten eines Opfers kann für Spionagezwecke genutzt werden und gibt Angreifern außerdem ein Druckmittel in die Hand, um Opfer zu erpressen, damit sie für die Nichtveröffentlichung der Daten bezahlen.
  • Denial-of-Service-Angriffe [T0814]: Die Unterbrechung eines Services kann für weitere Erpressungen oder als Ablenkung für andere Angriffe im Netzwerk des Opfers genutzt werden.

Zusammenfassung

Der „Blast Radius“ bezieht sich auf den Umfang des Schadens, den ein Angreifer bei einem Cyberangriff verursacht. Je weiter die Angriffe fortschreiten, desto tiefer versuchen die Angreifer einzudringen und sich Zugang zu sensibleren Systemen und Daten zu verschaffen. Mangelnde Cyber-Hygiene lässt Angreifern freie Hand, um Daten zu stehlen, Ransomware einzusetzen und Service-Unterbrechungen zu verursachen und erschwert zudem die Erkennung und Wiederherstellung. Die Minimierung der Angriffsfläche ist entscheidend für die Verringerung der potenziellen Auswirkungen eines Cyberangriffs und trägt zu einem besseren Sicherheitsergebnis bei.

Der Hauptbeitrag von Greenbone zur Cybersicherheit besteht darin, die Sicherheitstransparenz in Echtzeit zu erhöhen, Verteidiger auf Schwachstellen aufmerksam zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Sicherheitslücken zu schließen und Hacker daran zu hindern, diese auszunutzen. Dies umfasst sowohl die Angriffsfläche des Netzwerks: öffentlich zugängliche Anlagen, interne Netzwerkinfrastruktur, Cloud-Anlagen, als auch die Angriffsfläche des Hosts: interne Softwareanwendungen, Pakete und häufige Fehlkonfigurationen.

Durch die branchenführende Erkennung von Schwachstellen ermöglicht Greenbone eine Echtzeit-Transparenz von Bedrohungen und versetzt Verteidiger in die Lage, proaktiv sicherzustellen, dass Angriffe entscheidend neutralisiert werden.

Die Greenbone AG engagiert sich seit Jahren konsequent für eine unabhängige und resiliente Versorgungskette bei der Bereitstellung von Schwachstellendaten. Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen zur Finanzierung und Zukunftsfähigkeit des CVE-Programms der US-amerikanischen Organisation MITRE möchten wir Sie über unsere Maßnahmen zur Sicherstellung der kontinuierlichen Versorgung mit wichtigen Informationen über Schwachstellen in IT-Systemen informieren.

Das CVE-System bildet seit 1999 die zentrale Grundlage zur eindeutigen Identifikation und Klassifikation von Sicherheitslücken in der IT. Die Finanzierung der zentralen CVE-Datenbank ist derzeit noch bis April 2026 durch die US-Regierung gesichert. Vor diesem Hintergrund hat Greenbone frühzeitig strukturelle Maßnahmen ergriffen, um von einzelnen Datenquellen unabhängiger zu werden.

Mit unserer Marke OPENVAS zählt Greenbone zu den global führenden Open-Source-Anbietern im IT-Security Ökosystem. Wir leisten einen aktiven Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger, dezentraler Infrastrukturen für die Bereitstellung von Schwachstelleninformationen – und setzen heute bereits auf zukunftsfähige Konzepte, die unsere Kunden wirksam vor Sicherheitsrisiken schützen.

Unser souveräner Datenansatz umfasst unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Breite Quellendiversifikation: Unsere Systeme und unsere Security-Researcher überwachen eine Vielzahl internationaler Informationsquellen, um unabhängig vom offiziellen CVE-Prozess schnell auf neue Bedrohungen reagieren zu können – auch dann, wenn es noch keinen offiziellen CVE-Eintrag gibt.
  • Integration alternativer Datenbanken: Wir binden unabhängige Schwachstellenkataloge wie die Europäische Schwachstellendatenbank (EUVD) in unsere Systeme ein, um eine stabile und geografisch diversifizierte Informationsgrundlage zu schaffen.
  • Förderung offener Standards: Wir unterstützen aktiv die Verbreitung des CSAF-Standards (Common Security Advisory Framework), der eine dezentrale und föderierte Verteilung von Schwachstelleninformationen ermöglicht.

Durch diese Maßnahmen stellen wir sicher, dass unsere Kunden auch bei Veränderungen im internationalen Datenökosystem uneingeschränkt Zugang zu aktuellen Schwachstelleninformationen behalten. So bleiben Ihre IT-Systeme auch künftig umfassend geschützt.

Greenbone steht für eine unabhängige, souveräne und zukunftssichere Versorgung mit wichtigen Informationen über Schwachstellen in IT-Systemen – auch in einem sich wandelnden geopolitischen Umfeld.

In den Anfängen der digitalen Welt ging es beim Hacken oft um Ruhm oder Streiche. Heute, im Jahr 2025, wird das Hacken in großem Umfang zu illegalen Zwecken eingesetzt. Prognosen zufolge wird die Cyberkriminalität die Weltwirtschaft im Jahr 2025 10,5 Billionen Dollar kosten. Weltweit zwingt der Trend zur zunehmenden Geokriminalität einzelne Länder und ganze Wirtschaftsregionen [1][2] dazu, sich stärker für die Cyberabwehr zu engagieren. Die zunehmende Bedrohungslage unterstreicht die Dringlichkeit proaktiver, gut ausgestatteter Cybersicherheitsstrategien in allen Sektoren und in allen Regionen der Welt.

Die kontinuierliche Flut kritischer Schwachstellen, neuartiger Angriffstechniken, aktiver Ransomware und Spionagekampagnen macht deutlich, dass umfassende Cybersicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, um die katastrophalsten Folgen zu verhindern. Im Threat Report dieses Monats gehen wir auf die dringlichsten Bedrohungen in der Cybersicherheitslandschaft ein, die im April 2025 auftraten. Ohne Umschweife. Los geht‘s!

Auswirkungen beachten

Wer auf ausgeklügelte Cyberangriffe nicht vorbereitet ist, dem drohen fatale Konsequenzen. Ransomware wird weithin als die größte existenzielle Cyber-Bedrohung für Unternehmen angesehen, während die Klagen wegen Datenschutzverletzungen dramatisch zunehmen. Die Zahl der Sammelklagen im Zusammenhang mit Datenschutzverletzungen ist innerhalb von sechs Jahren um 1.265 % regelrecht explodiert, wobei die Zahl der Klagen in den USA von 604 im Jahr 2022 auf 1.320 im Jahr 2023 mehr als verdoppelt hat. Zuverlässige Backups können einem Opfer helfen, der Zahlung von Lösegeld zu entgehen, und ein gut ausgeführter Plan zur Reaktion auf einen Vorfall kann die Ausfallzeit minimieren. Jedoch haben die Opfer von Sicherheitsverletzungen kaum eine Möglichkeit, sich vor den Kosten für behördliche oder rechtliche Schritte zu schützen.

Die 2019 von Equifax geleisteten Zahlungen sind die höchsten in der Geschichte für einen Vorfall im Zusammenhang mit Cybersicherheit – die Gesamtkosten werden auf 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Versäumnis, die Sicherheitslücke CVE-2017-5638 in Apache Struts zu schließen, wurde als Hauptursache für den Sicherheitsverstoß genannt. Im April 2025 erklärte sich das US-Verteidigungsunternehmen Raytheon bereit, einen Vergleich in Höhe von 8,5 Millionen Dollar zu zahlen, weil es bei 29 Verträgen mit dem Verteidigungsministerium (DoD) die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nicht umgesetzt hatte.

Dienstleister im Healthcare-Bereich sind besonders stark betroffen, da personenbezogene Gesundheitsdaten auf Darkweb-Marktplätzen rund 1.000 Dollar pro Datensatz erzielen, verglichen mit 5 Dollar pro Datensatz für Zahlungskartendaten, da sie effektiv zur Betrugsermittlung genutzt werden. Im Jahr 2023 meldete der US-Gesundheitssektor 725 Datenschutzverletzungen, bei denen über 133 Millionen Datensätze offengelegt wurden. Am 23. April 2025 gab das Office for Civil Rights (OCR) des U.S. Department of Health and Human Services einen Vergleich mit PIH Health Inc. in Höhe von 600.000 Dollar bekannt wegen unzureichender technischer Sicherheitsvorkehrungen. Die rechtlichen Konsequenzen von Cyberverletzungen betreffen jedoch Unternehmen aller Branchen. Bei Sammelklagen im Zusammenhang mit Datenschutzverletzungen wurden ebenfalls erhebliche Vergleiche geschlossen, wobei drei der zehn größten Vergleiche im Jahr 2024 geschlossen wurden und sich auf insgesamt 560 Millionen US-Dollar belaufen.

In Anbetracht der Konsequenzen sollten Unternehmen ihre Haltung zur Cyberhygiene sorgfältig prüfen und dabei besonders auf bewährte IT-Sicherheitspraktiken wie die Implementierung von Multifaktor-Authentifizierung (MFA), Schwachstellenmanagement und Netzwerksegmentierung achten.

Verizon: Mehr Schwachstellen für den ersten Zugriff

Der 2025 Data Breach Investigations Report (DBIR) von Verizon, der im April veröffentlicht wurde, meldete einen 34-prozentigen Anstieg von ausgenutzten Schwachstellen (CVEs) als Ursache für Cyberverletzungen, die zwischen Oktober 2023 und Dezember 2024 begangen wurden. Ausgenutzte Schwachstellen dienten bei 20 % der untersuchten Datenschutzverletzungen als erster Zugangsvektor. Der Bericht zeigt zwar, dass die Lösegeldzahlungen zurückgegangen sind – 64 % der Opferunternehmen haben kein Lösegeld gezahlt, verglichen mit 50 % vor zwei Jahren –, aber die Zahl der Ransomware-Angriffe ist um 37 % gestiegen.

Edge-Geräte und VPNs waren für 22 % der Angriffe verantwortlich – ein deutlicher Anstieg von nur 3 % im Vorjahr. Trotz der wachsenden Bedrohung haben Unternehmen nur 54 % dieser Schwachstellen vollständig behoben, wobei die durchschnittliche Zeit bis zur Behebung 32 Tage betrug. Darüber hinaus erreichte die Ausnutzung von Edge-Geräten für den Erstzugriff bei spionagemotivierten Sicherheitsverletzungen 70 %. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Trend zur Ausnutzung von Edge-Geräten nachlässt. Ein proaktives Schwachstellenmanagement ist wichtiger denn je, um die Gefährdung zu verringern und die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen zu begrenzen.

Neue Bedrohungen an der Netzwerk-Edge

Die Botschaft aus den Berichten über die Cyberlandschaft ist eindeutig: Unternehmen müssen sich ihrer öffentlich zugänglichen Vermögenswerte genau bewusst sein. Erkennung und Behebung von Schwachstellen sind entscheidend. Nachfolgend finden Sie die Höhepunkte der aufkommenden Bedrohungen, die im April 2025 Netzwerk-Edge-Geräte betreffen. Greenbone ist in der Lage, alle unten genannten Bedrohungen und mehr zu erkennen.

  • SonicWall SMA100-Geräte: CVE-2023-44221 (CVSS 7.2) und CVE-2021-20035 (CVSS 6.5), beides OS Command Injection-Schwachstellen [CWE-78], wurden zu den Known Exploited Vulnerabilities (KEV) der Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) hinzugefügt. Im April meldete SonicWall außerdem, dass PoC-Exploits (Proof of Concept) für eine weitere Schwachstelle jetzt öffentlich verfügbar sind: CVE-2024-53704 (CVSS 9.8).
  • Ivanti Connect Secure, Policy Secure und ZTA Gateways: CVE-2025-22457 (CVSS 9.8) ist eine Stack-basierte Buffer-Overflow-Schwachstelle [CWE-121], die derzeit aktiv ausgenutzt wird. Das Threat-Research-Team Mandiant von Google führt die Angriffe zurück auf UNC5221, einen chinesischen (staatlich geförderten) Bedrohungsakteur. Das Sicherheitsunternehmen GreyNoise beobachtete einen 9-fachen Anstieg der Bots, die nach ungeschützten Connect Secure-Endpunkten scannen.
  • Fortinet FortiOS und FortiProxy: CVE-2025-24472 (CVSS 9.8) ist ein Authentication Bypass [CWE-288], der es einem entfernten Angreifer ermöglichen könnte, über manipulierte CSF-Proxy-Anfragen Super-Admin-Rechte zu erlangen. Die CVE wird als aktiv ausgenutzt betrachtet. Fortinet hat außerdem neue Aktivitäten zur Ausnutzung älterer kritischer Schwachstellen in FortiGate-Geräten beschrieben, darunter CVE-2022-42475, CVE-2023-27997 und CVE-2024-21762 (alle CVSS 9.8).
  • Juniper Junos OS: CVE-2025-21590 (CVSS 6.7) ist eine aktiv ausgenutzte Schwachstelle, die es einem lokalen Angreifer mit privilegierten Rechten ermöglicht, die Integrität des Geräts zu beeinträchtigen. Ein lokaler Angreifer mit Zugriff auf die Juniper-CLI-Shell kann beliebigen Code einspeisen, um ein betroffenes Gerät zu kompromittieren. Die Schwachstelle wird als „Improper Isolation or Compartmentalization“ [CWE-653] eingestuft.
  • Mehrere Cisco-Schwachstellen werden ausgenutzt: Analysten bestätigen gezielte Angriffe auf ungepatchte Cisco-Infrastrukturen, insbesondere in TK-umgebungen [1][2]. Die vom chinesischen Staat gesponserte Gruppe Salt Typhoon nutzt weiterhin die Schwachstellen CVE-2018-0171 (CVSS 9.8) bei Smart Install RCE und CVE-2023-20198 (CVSS 10) bei Web UI Privilege Escalation aus.
  • DrayTek-Router: Drei CVEs wurden in bösartigen Kampagnen beobachtet, darunter CVE-2020-8515 (CVSS 9.8), CVE-2021-20123 (CVSS 7.5) und CVE-2021-20124 (CVSS 7.5).
  • Microsoft Remote Desktop Gateway-Dienst: CVE-2025-27480 ist eine „Use After Free“-Schwachstelle [CWE-416], die es einem nicht autorisierten Angreifer ermöglicht, Code über ein Netzwerk auszuführen. Obwohl noch keine aktiven Bedrohungen beobachtet wurden, verfolgt Microsoft die Schwachstelle mit dem Status „Exploitation More Likely“.
  • Erlang/OTP SSH hat öffentlichen PoC Exploit: Mehrere PoC-Exploits [1][2][3] sind jetzt öffentlich verfügbar für CVE-2025-32433 (CVSS 10), eine neue Schwachstelle mit maximalem Schweregrad im Erlang/OTP SSH-Server. Erlang/OTP ist eine weit verbreitete Plattform für den Aufbau skalierbarer und fehlertoleranter verteilter Systeme und wird unter anderem genutzt von großen Technologieunternehmen wie Ericsson, Cisco, Broadcom, EMQ Technologies und der Apache Software Foundation.
  • Broadcom Brocade Fabric OS (FOS): CVE-2025-1976 (CVSS 6.7) ist eine Code-Injection-Schwachstelle [CWE-94], die im April offengelegt und aktiv ausgenutzt wurde. FOS ist eine spezielle Firmware, die für die Verwaltung von Fibre-Channel-Switches in Storage Area Networks (SANs) entwickelt wurde. Die Schwachstelle erlaubt einem lokalen Benutzer mit administrativen Rechten die Ausführung von beliebigem Code mit vollen Root-Rechten.

Neue Sicherheitslücke im Windows Common Log File System

Eine neue, schwere Sicherheitslücke CVE-2025-29824 (CVSS 7.8) im Treiber des Microsoft Windows Common Log File System (CLFS) ermöglicht lokalen, authentifizierten Angreifern die Ausweitung ihrer Rechte und damit den Zugriff auf die SYSTEM-Ebene. Darüber hinaus wird die Schwachstelle weltweit bei Ransomware-Angriffen [1][2], insbesondere durch Storm-2460, ausgenutzt, um PipeMagic-Malware zu verteilen.

Der Windows CLFS-Treiber weist eine Reihe kritischer Schwachstellen für die Ausweitung von Berechtigungen auf, die sich über mehrere Jahre und Versionen erstrecken und ihn zu einem dauerhaften, hochwertigen Ziel für Angreifer machen. Acht CVEs aus den Jahren 2019 bis 2025 wurden in der KEV-Liste der CISA katalogisiert. Mindestens vier davon, CVE-2023-28252, CVE-2023-23376, CVE-2022-24521 und CVE-2025-29824, werden bekanntermaßen in Ransomware-Kampagnen ausgenutzt.

Aufgrund der aktiven Ausnutzung kritischer Schwachstellen in Microsoft-Produkten ist es für Unternehmen unerlässlich, zu überprüfen, ob die neuesten Microsoft-Sicherheitsupdates in ihrer IT-Infrastruktur installiert wurden, und die Systeme auf Anhaltspunkte für eine Gefährdung (Indicators of Compromise, IoC) zu überwachen. Greenbone kann Schwachstellen für alle oben genannten CLFS CVEs und fehlende Patch-Levels für Microsoft Windows 10 (32-bit & x64), Windows 11 (x64) und Windows Server 2012-2025 Endpunkte über authentifizierte Local Security Checks (LSC) erkennen.

RCE-Schwachstelle in Craft CMS

CVE-2025-32432 (CVSS 10) ist eine schwere Sicherheitslücke in Craft CMS (Content Management System), die sich leicht ausnutzen lässt und Remote Code Execution (RCE) ermöglicht. Craft CMS ist ein Framework zur Erstellung von Websites, das auf dem PHP-Framework Yii aufbaut. Die Sicherheitslücke wurde vom CSIRT von Orange Cyberdefense gemeldet, das sie während einer Reaktion auf einen Vorfall entdeckte. Die Schwachstelle wurde bereits in freier Wildbahn ausgenutzt. Außerdem sind technische Details und PoC-Exploits [1][2] einschließlich eines Metasploit-Moduls öffentlich verfügbar, was die Bedrohung erheblich erhöht. Craft CMS wird von namhaften Unternehmen verwendet wie der New York Times, Amazon, Intel, Tesla, NBC, Bloomberg und JPMorgan Chase für die Erstellung individueller E-Commerce- und inhaltsgesteuerter Websites.

Greenbone ist in der Lage, Webanwendungen, die für CVE-2025-32432 anfällig sind, mit einer aktiven Prüfung zu erkennen, bei der eine speziell gestaltete POST-Anfrage gesendet und die Antwort analysiert wird. Betroffen sind die Craft CMS-Versionen 3.x bis 3.9.14, 4.x bis 4.14.14 und 5.x bis 5.6.16. Benutzer sollten so bald wie möglich auf eine gepatchte Version aktualisieren. Wenn ein Upgrade nicht möglich ist, schlägt der Hersteller vor, Firewall-Regeln zu implementieren, um POST-Anfragen am Endpunkt „actions/assets/generate-transform“ zu blockieren oder die Craft CMS Security Patches Library zu installieren.

Dualing CVEs in CrushFTP werden von Ransomware ausgenutzt

CVE-2025-31161 (CVSS 9.8) stellt eine ernsthafte Bedrohung für CrushFTP-Benutzer dar. Bei dem Fehler handelt es sich um eine „Authentication Bypass”-Schwachstelle [CWE-287] im HTTP-Autorisierungs-Header, die es entfernten, nicht authentifizierten Angreifern ermöglicht, sich als ein beliebiges bestehendes Benutzerkonto (z. B. Crushadmin) zu authentifizieren. Die Schwachstelle wird unter anderem von den Akteuren der Kill-Gruppe in laufenden Ransomware-Angriffen ausgenutzt.

CVE-2025-31161 betrifft CrushFTP Versionen 10.0.0 bis 10.8.3 und 11.0.0 bis 11.3.0. Der Hersteller hat einen Hinweis mit aktualisierten Anweisungen veröffentlicht. Greenbone ist in der Lage, CVE-2025-31161 sowohl mit einer aktiven Prüfung als auch mit einem Versionserkennungstest zu erkennen.

Ursprünglich wurde diese Schwachstelle unter einer anderen Kennung (CVE-2025-2825) verfolgt. Als sie von einem Drittanbieter (CNA) veröffentlicht wurde, hatte CrushFTP die Gelegenheit, die Details zu bewerten. Die verfrühte Veröffentlichung zwang CrushFTP, öffentlich zu reagieren, bevor es einen Patch entwickelt hatte. Dieser Vorfall macht ein erhebliches Risiko deutlich: Da CrushFTP keine CVE Numbering Authority (CNA) war, fehlte dem Anbieter die Befugnis, seinen eigenen Produkten CVE-Kennungen zuzuweisen. Stattdessen musste sich CrushFTP auf die externen Forscher verlassen, die den Fehler entdeckt hatten, um die CVE-Veröffentlichung zu verwalten.

Im CVE-Programm kann eine CNA ihren Geltungsbereich so definieren, dass sie CVE-IDs den Schwachstellen zuweisen kann, die ihre eigenen Produkte betreffen, während sie dies anderen Parteien verwehrt. Wenn der Anbieter einer Anwendung eine registrierte CNA ist, müssen Security-Forscher von Drittanbietern ihre Erkenntnisse direkt dem Anbieter mitteilen, was eine bessere Kontrolle über den zeitlichen Ablauf und eine bessere strategische Offenlegung ermöglicht. In Anbetracht der Risiken sollten Software-Anbieter in Erwägung ziehen, sich als CNA beim CVE-Programm von MITRE registrieren zu lassen.

Zusammenfassung

Im April 2025 wurde auf aktuelle Bedrohungen durch Schwachstellen in Edge-Geräten, Ransomware-Aktivitäten und neu ausgenutzte Schwachstellen in weit verbreiteter Software wie Craft CMS, Microsoft CLFS und CrushFTP hingewiesen. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, den Überblick über gefährdete Ressourcen zu behalten, rechtzeitig Patches zu installieren und wachsam gegenüber neuen Bedrohungen zu sein, die vom ersten Zugriff bis zur vollständigen Kompromittierung schnell eskalieren können.

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Wem sollten Sie vertrauen, wenn es darum geht, Ihre Organisation vor digitalen Bedrohungen zu schützen? Realität ist, dass eine hoch belastbare IT-Sicherheit aus einem Netzwerk starker Partnerschaften, tiefgreifender Verteidigungsmaßnahmen, mehrstufiger Sicherheitskontrollen und regelmäßiger Audits besteht. Diese Maßnahmen müssen kontinuierlich überwacht, gemessen und verbessert werden. Schwachstellenmanagement war zwar schon immer eine zentrale Instanz für die Sicherheit, ist aber dennoch ein sich schnell veränderndes Instrument. Im Jahr 2025 hat die kontinuierliche und priorisierte Eindämmung von Bedrohungen einen großen Einfluss auf die Schutzwirkung, da die Zeit immer kürzer wird, in der eine Sicherheitslücke von Angreifern ausgenutzt wird.

Im Threat Report vom März heben wir die Bedeutung des Schwachstellenmanagements und der branchenführenden Erkennungsrate von Greenbone hervor, indem wir die neuesten kritischen Bedrohungen untersuchen. Aber diese neuen Bedrohungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Im März 2025 hat Greenbone 5.283 neue Schwachstellentests zum Enterprise Feed hinzugefügt. Sehen wir uns einige der wichtigen Erkenntnisse aus einer hochaktiven Bedrohungslandschaft an!

Einbruch ins US-Finanzministerium: Wie kam es dazu?

Ende Dezember 2024 gab das US-Finanzministerium bekannt, dass staatlich unterstützte chinesische Hacker sein Netzwerk angegriffen hatten. Daraufhin verhängte es Anfang Januar 2025 Sanktionen. Bei forensischen Untersuchungen stieß man auf einen gestohlenen BeyondTrust-API-Schlüssel als Ursache. Der Anbieter hat bestätigt, dass 17 weitere Kunden von diesem Fehler betroffen waren. Eingehendere Untersuchungen ergaben, dass der API-Schlüssel unter Ausnutzung einer Sicherheitslücke in einer Funktion zur Umgehung nicht vertrauenswürdiger Eingaben innerhalb von PostgreSQL gestohlen wurde.

Wenn eine ungültige zwei Byte lange UTF-8-Zeichenfolge an eine anfällige PostgreSQL-Funktion übermittelt wird, wird nur das erste Byte umgangen, sodass ein einfaches Anführungszeichen ohne Bereinigung durchgelassen wird, was zum Auslösen eines SQL-Injection-Angriffs [CWE-89] genutzt werden kann. Die ausnutzbaren Funktionen sind PQescapeLiteral(), PQescapeIdentifier(), PQescapeString() und PQescapeStringConn(). Alle Versionen von PostgreSQL vor 17.3, 16.7, 15.11, 14.16 und 13.19 sind betroffen, ebenso wie zahlreiche Produkte, die von diesen Funktionen abhängen.

CVE-2024-12356, (CVSS 9.8) und CVE-2024-12686, (CVSS 7.2) wurden für BeyondTrust Privileged Remote Access (PRA) und Remote Support (RS) herausgegeben, und CVE-2025-1094 (CVSS 8.1) befasst sich mit dem Fehler in PostgreSQL. Das Problem ist Gegenstand mehrerer nationaler CERT-Hinweise, darunter der deutsche BSI Cert-Bund (WID-SEC-2024-3726) und das kanadische Centre for Cybersecurity (AV25-084). Die Schwachstelle wurde in die Liste der bekannten ausgenutzten Schwachstellen (KEV) der CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) aufgenommen, und es ist ein Metasploit-Modul verfügbar, das anfällige BeyondTrust-Produkte ausnutzt – was das Risiko noch erhöht. Greenbone kann die oben genannten CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) sowohl in BeyondTrust-Produkten als auch in PostgreSQL-Instanzen erkennen, die für CVE-2025-1094 anfällig sind.

Advanced: 3,1 Millionen Pfund Geldstrafe wegen fehlender technischer Kontrollen

Diesen Monat verhängte das britische Information Commissioner’s Office (ICO) eine Geldstrafe in Höhe von 3,07 Millionen Britische Pfund gegen die Advanced Computer Software Group Ltd. gemäß der britischen Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) wegen Sicherheitsmängeln. Der Fall ist ein Beispiel dafür, wie der durch einen Ransomware-Angriff verursachte finanzielle Schaden durch behördliche Geldbußen noch weiter verschärft werden kann. Der ursprünglich vorgeschlagene Betrag war mit 6,09 Millionen Britische Pfund sogar noch höher. Da das Opfer jedoch nach dem Vorfall mit dem NCSC (National Cyber Security Centre), der NCA (National Crime Agency) und dem NHS (National Health Service) kooperierte, wurde eine freiwillige Einigung in Höhe von 3.076.320 Pfund genehmigt. Die Betriebskosten und Erpressungszahlungen wurden zwar nicht öffentlich bekannt gegeben, dürften aber die Gesamtkosten des Vorfalls um weitere 10 bis 20 Millionen Pfund erhöhen.

Advanced ist ein bedeutender IT- und Softwareanbieter für Gesundheitsorganisationen, darunter auch der NHS. Im August 2022 wurde Advanced kompromittiert. Angreifer verschafften sich Zugang zu seiner Tochtergesellschaft für Gesundheit und Pflege, was zu einem schweren Ransomware-Vorfall führte. Durch den Verstoß wurden kritische Dienste wie NHS 111 unterbrochen und das Gesundheitspersonal daran gehindert, auf personenbezogene Daten von 79.404 Personen zuzugreifen, darunter auch sensible Pflegeinformationen.

Das ICO kam zu dem Schluss, dass Advanced zum Zeitpunkt des Vorfalls über eine unvollständige MFA-Abdeckung verfügte, keine umfassenden Schwachstellen-Scans durchführte und über mangelhafte Patch-Management-Praktiken verfügte – Faktoren, die zusammengenommen ein Versäumnis bei der Umsetzung angemessener technischer und organisatorischer Maßnahmen darstellten. Organisationen, die sensible Daten verarbeiten, müssen Sicherheitskontrollen als nicht verhandelbar betrachten. Unzureichendes Patch-Management ist nach wie vor eine der am häufigsten ausgenutzten Sicherheitslücken in modernen Angriffsketten.

Doppelte Gefahr: Die kritische Rolle von Backups beim Schutz vor Ransomware

Backups sind die letzte Verteidigungslinie einer Organisation gegen Ransomware, und die meisten hochentwickelten APT-Akteure (Advanced Persistent Threat) sind dafür bekannt, dass sie die Backups ihrer Opfer ins Visier nehmen. Sind die Backups kompromittiert, ist es wahrscheinlicher, dass Lösegeldforderungen gestellt werden. Im Jahr 2025 könnte dies Verluste in Höhe von mehreren Millionen Dollar bedeuten. Im März 2025 wurden zwei neue massive Bedrohungen für Backup-Dienste aufgedeckt: CVE-2025-23120, eine neue kritische Sicherheitslücke in Veeam, wurde bekannt, und es wurden Kampagnen beobachtet, die auf CVE-2024-48248 in NAKIVO Backup & Replication abzielten. Betroffene Systeme sollten daher dringend identifiziert und gepatcht werden.

Im Oktober 2024 warnte unser Threat Report vor einer weiteren Schwachstelle in Veeam (CVE-2024-40711), die für Ransomware-Angriffe ausgenutzt wird. Insgesamt ist es für CVEs in Veeam Backup and Replication sehr wahrscheinlich, aktiv für PoC-Exploits (Proof of Concept) und Ransomware-Angriffe verwendet zu werden. Hier sind die Details zu beiden neu auftretenden Bedrohungen:

  • CVE-2024-48248 (CVSS 8.6): Versionen von NAKIVO Backup & Replication vor 11.0.0.88174 ermöglichen nicht autorisierte Remote Code Execution (RCE) über eine Funktion namens getImageByPath, die das Lesen von Dateien remote ermöglicht. Dies schließt Datenbankdateien ein, die Klartext-Anmeldeinformationen für jedes System enthalten, mit dem NAKIVO eine Verbindung herstellt und es sichert. Eine vollständige technische Beschreibung und ein Proof of Concept sind verfügbar, weshalb diese Schwachstelle nun als aktiv ausgenutzt verfolgt wird.
  • CVE-2025-23120 (CVSS 9.9): Angreifer mit Domain User Access können die Deserialisierung von manipulierten Daten via .NET-Remoting auslösen. Veeam versucht, gefährliche Typen über eine Blacklist einzuschränken, aber Forscher haben schon ausnutzbare Klassen entdeckt, die nicht auf der Liste stehen, etwa xmlFrameworkDs und BackupSummary. Diese erweitern die DataSet-Klasse von .NET – ein bekannter RCE-Vektor – und ermöglichen die Ausführung von beliebigem Code als SYSTEM auf dem Backup-Server. Der Fehler ist Gegenstand nationaler CERT-Warnmeldungen weltweit, darunter HK, CERT.be, and CERT-In. Veeam empfiehlt ein Upgrade auf Version 12.3.1, um die Schwachstelle zu beheben. 

Greenbone kann anfällige NAKIVO- und Veeam-Instanzen erkennen. Unser Enterprise Feed verfügt über eine aktive Prüfung und Versionsprüfung für CVE-2024-48248 in NAKIVO Backup & Replication sowie über einen Remote-Versions-Check für den Softwarefehler in Veeam.

IngressNightmare: Unauthentifizierte Übernahme in 43 % der Kubernetes-Cluster

Kubernetes ist das weltweit beliebteste Tool zur Container-Orchestrierung in Unternehmen. Seine Ingress-Funktion ist eine Netzwerkkomponente, die den externen Zugriff auf Dienste innerhalb eines Clusters verwaltet, in der Regel HTTP- und HTTPS-Traffic. Eine Schwachstelle namens IngressNightmare hat schätzungsweise 43 % der Kubernetes-Cluster einem nicht authentifizierten Fernzugriff ausgesetzt – annähernd 6.500 Cluster, darunter auch Fortune-500-Unternehmen. 

Die Ursache sind überzogene Standardberechtigungen [CWE-250] und uneingeschränkter Netzwerkzugang [CWE-284] im Ingress-NGINX-Controller-Tool, das auf dem NGINX Reverse Proxy basiert. IngressNightmare ermöglicht es Angreifern, die vollständige und unbefugte Kontrolle über Workloads, APIs oder sensible Daten in Multi-Tenant- und Produktiv-Clustern zu erlangen. Eine vollständige technische Analyse ist bei den Forschern von Wiz erhältlich, die darauf hinweisen, dass Kubernetes-Admission-Controller standardmäßig ohne Authentifizierung direkt zugänglich sind und Hackern eine attraktive Angriffsfläche bieten.

Der vollständige Angriffsverlauf, um eine beliebige RCE gegen eine betroffene K8-Instanz zu erreichen, erfordert die Ausnutzung von Ingress-NGINX; zunächst CVE-2025-1974 (CVSS 9.8), um eine binäre Datenlast als Anfragetext hochzuladen. Sie sollte größer als 8 KB sein, während ein Content-Length-Header angegeben wird, der größer als die tatsächliche Inhaltsgröße ist. Dadurch wird NGINX veranlasst, den Anfragetext als Datei zu speichern, und der falsche Content-Length-Header bedeutet, dass die Datei nicht gelöscht wird, da der Server auf weitere Daten wartet [CWE-459].

In der zweiten Phase dieses Angriffs müssen CVE-2025-1097, CVE-2025-1098 oder CVE-2025-24514 (CVSS 8.8) ausgenutzt werden. Diese CVEs versagen alle in ähnlicher Weise bei der ordnungsgemäßen Bereinigung von Eingaben [CWE-20], die an Admission Controller übermittelt werden. Ingress-NGINX konvertiert Ingress-Objekte in Konfigurationsdateien und validiert sie mit dem Befehl nginx -t, sodass Angreifer eine begrenzte Anzahl von NGINX-Konfigurationsanweisungen ausführen können. Forscher fanden heraus, dass das Modul ssl_engine so angestoßen werden kann, dass es die in der ersten Phase hochgeladene Binärnutzlast der gemeinsam genutzten Bibliothek lädt. Obwohl die Ausnutzung nicht trivial ist und noch kein öffentlicher PoC-Code existiert, werden erfahrene Bedrohungsakteure die technische Analyse leicht in effektive Exploits umwandeln können.

Das Canadian Centre for Cyber Security hat eine CERT-Empfehlung (AV25-161) für IngressNightmare herausgegeben. Die gepatchten Ingress-NGINX-Versionen 1.12.1 und 1.11.5 sind verfügbar, und Anwender sollten so schnell wie möglich upgraden. Wenn ein Upgrade des Ingress NGINX Controllers nicht sofort möglich ist, können vorübergehende Zwischenlösungen helfen, das Risiko zu verringern. Strenge Netzwerkrichtlinien können den Zugriff auf die Admission Controller eines Clusters einschränken, sodass nur der Kubernetes API Server zugänglich ist. Alternativ kann die Admission Controller-Komponente von Ingress-NGINX vollständig deaktiviert werden.

Greenbone ist in der Lage, IngressNightmare-Schwachstellen mit einem aktiven Test zu erkennen, der das Vorhandensein aller oben genannten CVEs [1][2] überprüft.

CVE-2025-29927: Next.js Framework unter Beschuss

Eine neue Schwachstelle in Next.js, CVE-2025-29927 (CVSS 9.4), wird aufgrund der Beliebtheit des Frameworks und der Einfachheit der Ausnutzung als hohes Risiko eingestuft [1][2]. Das Risiko wird dadurch erhöht, dass Exploit Code als PoC öffentlich verfügbar ist und Forscher von Akamai bereits aktive Scans beobachtet haben, die das Internet nach anfälligen Apps durchsuchen. Mehrere nationale CERTs (Computer Emergency Response Teams) haben Warnmeldungen zu diesem Problem herausgegeben, darunter CERT.NZ, Australian Signals Directorate (ASD), das deutsche BSI Cert-Bund (WID-SEC-2025-062) und das kanadische Centre for Cyber Security (AV25-162).

Next.js ist ein React-Middleware-Framework für die Erstellung von Full-Stack-Webanwendungen. Middleware bezieht sich auf Komponenten, die zwischen zwei oder mehr Systemen sitzen und die Kommunikation und Orchestrierung übernehmen. Bei Webanwendungen wandelt Middleware eingehende HTTP-Anfragen in Antworten um und ist oft auch für die Authentifizierung und Autorisierung verantwortlich. Aufgrund von CVE-2025-29927 können Angreifer die Authentifizierung und Autorisierung der Next.js-Middleware umgehen, indem sie einfach einen schädlichen HTTP-Header setzen.

Wenn die Verwendung von HTTP-Headern für die Verwaltung des internen Prozessablaufs einer Webanwendung eine schlechte Idee zu sein scheint, ist CVE-2025-29927 der Beweis dafür. Da benutzerseitige Header nicht korrekt von internen Headern unterschieden wurden, sollte diese Schwachstelle den Status von eklatanter Fahrlässigkeit erhalten. Angreifer können die Authentifizierung umgehen, indem sie einfach den Header „x-middleware-subrequest“ zu einer Anfrage hinzufügen und ihn mit mindestens so vielen Werten wie der MAX_RECURSION_DEPTH (5) überladen. Zum Beispiel:

„x-middleware-subrequest: middleware:middleware:middleware:middleware:middleware“

Der Fehler wurde in den Next.js-Versionen 15.2.3, 14.2.25, 13.5.9 und 12.3.5 behoben. Benutzer sollten den Upgrade-Leitfaden des Anbieters befolgen. Wenn ein Upgrade nicht möglich ist, wird empfohlen, den Header „x-middleware-subrequest“ aus den HTTP-Anfragen zu filtern. Greenbone ist in der Lage, anfällige Instanzen von Next.js mit einer aktiven Überprüfung und einer Versionsprüfung zu erkennen.

Zusammenfassung

Die Bedrohungslandschaft im März 2025 war geprägt von anfälligen und aktiv ausgenutzten Backup-Systemen, unverzeihlich schwacher Authentifizierungslogik, hohen Bußgeldern und zahlreichen anderen kritischen Software-Schwachstellen. Vom Angriff auf das US-Finanzministerium bis hin zu den Folgen der Ransomware Advanced ist das Thema klar: Vertrauen fällt nicht vom Himmel. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberkriminalität muss verdient werden; sie muss durch mehrstufige Sicherheitskontrollen gefestigt und durch Verantwortlichkeit untermauert werden. 

Greenbone spielt weiter eine entscheidende Rolle mit der Bereitstellung zeitnaher Erkennungstests für neu auftretende Bedrohungen und standardisierter Compliance-Audits, die eine Vielzahl von Unternehmensarchitekturen unterstützen. Organisationen, die der Cyberkriminalität immer einen Schritt voraus sein wollen, müssen ihre Infrastruktur proaktiv scannen und Sicherheitslücken schließen, sobald sie auftreten.

Schwachstellen in IT-Umgebungen treten in vielen Varianten auf. Die häufigsten sind wahrscheinlich nicht gepatchte Software-Schwachstellen. Dann gibt es schwache Passwörter, Fehlkonfigurationen oder Netzwerk-Switches, die seit fünf Jahren veraltet sind. Eine eigene Art von Sicherheitslücke sorgt jedoch manchmal für erhebliche Verwirrung bei den Scans: Hardware-Schwachstellen.

Wir haben uns an das ständige Auftauchen von Software-Schwachstellen gewöhnt, und hoffentlich ist es mittlerweile für jedes Unternehmen Standard, sein Netzwerk regelmäßig auf Schwachstellen zu scannen und Patches zu installieren. Leider sind Fehler nicht auf Softwareentwickler beschränkt – auch CPU-Entwickler sind nicht davor gefeit. Schwachstellen in Prozessoren entstehen oft durch Designfehler, die es böswilligen Akteuren ermöglichen, unbeabsichtigte Nebeneffekte auszunutzen, um auf sensible Daten zuzugreifen. Im Gegensatz zu Software-Schwachstellen, die sich oft durch Patches oder Updates beheben lassen, erfordern Hardware-Schwachstellen entweder sogenannte Microcode-Updates oder auch grundlegende architektonische Änderungen bei zukünftigen Prozessordesigns.

Microcode-Updates

Die einzige Möglichkeit, CPU-Schwachstellen zu beheben, ist die Anwendung von Microcode-Updates, die in der Regel über das Betriebssystem oder manchmal sogar über die Firmware (UEFI/BIOS) verteilt werden. Microcode ist eine Low-Level-Software-Schicht innerhalb des Prozessors, die höherwertige Maschinenbefehle in spezifische interne Operationen übersetzt.

Obwohl Endanwender den Mikrocode normalerweise nicht selbst aktualisieren, bieten Hersteller wie Intel entsprechende Updates an, um bestimmte Schwachstellen zu beheben, ohne dass ein vollständiger Austausch der Hardware erforderlich ist. Diese Updates führen jedoch häufig zu Einbußen bei der Performance, da sie bestimmte CPU-Optimierungen deaktivieren oder ändern, um eine Ausnutzung zu verhindern. In einigen Fällen kann dies sogar zu Leistungseinbußen von bis zu 50 % führen.

Fehler auf verschiedenen Ebenen

Da diese Schwachstellen auf CPU-Ebene bestehen, werden sie von Tools wie der Greenbone Enterprise Appliance erkannt und gemeldet. Dies kann jedoch zu Missverständnissen führen, da Benutzer fälschlicherweise glauben könnten, dass die gemeldeten Schwachstellen vom Betriebssystem stammen. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hierbei nicht um Schwachstellen des Betriebssystems handelt, sondern um Architekturfehler im Prozessor selbst.

Die Schwachstellen werden erkannt, indem bei der Identifizierung einer betroffenen CPU überprüft wird, ob entsprechende Microcode-Patches vorhanden sind. Wenn ein Scan beispielsweise ein System erkennt, dem das Intel-Mikrocode-Update für Downfall fehlt, wird es als anfällig gemeldet. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Betriebssystem selbst unsicher oder gefährdet ist.

Leistung oder Sicherheit?

Die Behandlung von CPU-Schwachstellen ist immer mit Kompromissen verbunden, und Benutzer müssen entscheiden, welcher Ansatz ihren Anforderungen am besten entspricht. Drei Möglichkeiten stehen prinzipiell zu Auswahl:

  • Mikrocode-Updates anwenden und erhebliche Leistungseinbußen bei rechenintensiven Arbeitslasten in Kauf nehmen.
  • Auf bestimmte Microcode-Updates verzichten und die Risiken in Kauf nehmen, wenn die Wahrscheinlichkeit einer Ausnutzung in ihrer Umgebung gering ist.
  • Die betroffene Hardware durch CPUs ersetzen, die nicht anfällig für diese Probleme sind.

Letztendlich hängt die Entscheidung vom spezifischen Anwendungsfall und der Risikotoleranz der Organisation oder auch der einzelnen Verantwortlichen ab.

Jedes Produkt hat ein Ablaufdatum, aber die Kunden haben oft nur eine kurze Vorwarnung und keinen Regressanspruch, wenn ein Anbieter beschließt, ein Produkt auslaufen zu lassen. Sobald ein Anbieter ein Produkt mit End-of-Life (EOL) oder End-of-Service (EOS) kennzeichnet, wird das Management der damit verbundenen Risiken komplexer. Das Risiko vergrößert sich, wenn Cyberkriminelle Schwachstellen finden und ausnutzen, die nie gepatcht werden. Wenn ein EOL-Produkt zukünftig anfällig wird, müssen seine Benutzer selbst zusätzliche Sicherheitskontrollen einführen.

Digitale Darstellung von Gewitterwolken und einem Mülleimer mit Router-Symbol – Sinnbild für Sicherheitsrisiken durch veraltete IT-Produkte und Ransomware-Bedrohungen.

Wenn sich herausstellt, dass der Anbieter diese anfälligen EOL-Produkte immer noch verkauft, kann dies als „perfekter Sturm“ oder größte Katastrophe angesehen werden. In diesem Artikel werden wir mehrere Sicherheitswarnungen für Zyxel-Produkte untersuchen, darunter einige, die als EOL-Produkte eingestuft sind, und eine weitere Schwachstelle, die bei Ransomware-Angriffen ausgenutzt wird.

Jüngste Sicherheitslücken in Zyxel-Produkten

CVE-2024-40891 (CVSS 8.8), eine schwerwiegende Schwachstelle zur Remote Code Execution (RCE) in der Telnet-Implementierung von Zyxel, ist seit Mitte 2024 bekannt. Dennoch hat Zyxel auch fast sechs Monate später noch keinen Patch veröffentlicht und behauptet, die betroffenen Produkte seien EOS und EOL. Anfang 2025 beobachtete GreyNoise die aktive Ausnutzung von CVE-2024-40891 gegen anfällige Zyxel CPE-Netzwerkgeräte. Diese CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) und eine weitere RCE-Schwachstelle, CVE-2024-40890 (CVSS 8.8), wurden beide Mitte Februar in die KEV-Liste (Known Exploited Vulnerabilities) der CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) aufgenommen. Während es sich bei den beiden CVEs um RCE-Schwachstellen nach der Authentifizierung handelte, lieferte eine dritte Sicherheitslücke, CVE-2025-0890 (CVSS 9.8), die am 4. Februar veröffentlicht wurde, das letzte Puzzleteil: extrem schwache Standardanmeldeinformationen für per Fernzugriff zugängliche Dienste – und zwar zusätzlich zum ohnehin unverschlüsselten Telnet-Authentifizierungsprozess.

Die Forscher von VulnCheck, die die Schwachstellen ursprünglich entdeckt hatten, wiesen darauf hin, dass der Hersteller die fehlerhaften Geräte weiterhin verkauft, obwohl er weiß, dass die Schwachstellen aktiv ausgenutzt werden, und nicht die Absicht hat, Patches herauszugeben. Am 25. Februar 2025 wurden einige der betroffenen Produkte immer noch über den offiziellen von Zyxel-Shop auf Amazon verkauft [1][2]. Darüber hinaus wird eine weitere Sicherheitslücke in Zyxel-Produkten, CVE-2024-11667, aktiv für Ransomware-Angriffe durch den Bedrohungsakteur Helldown ausgenutzt.

Im Bereich der Telekommunikationstechnologien hält Zyxel einen geschätzten Marktanteil von 4,19 % und beliefert rund 2.277 Unternehmen, darunter die größten Tech-Giganten der Welt. Die Zyxel-Gruppe mit Hauptsitz im Hsinchu Science Park, Taiwan, ist ein führender Anbieter von Netzwerklösungen für Unternehmen und Privatanwender und weltweit in über 150 Ländern tätig.

Chronik der Ereignisse

  • 07.2024: VulnCheck informiert Zyxel über Sicherheitslücken in Produkten der CPE-Serie.
  • 07.2024: VulnCheck veröffentlicht Informationen zu CVE-2024-40890 und CVE-2024-40891 im Blog.
  • 01.2025: Aktive Ausnutzung von CVE-2024-40891 wurde von GreyNoise gemeldet.
  • 02.2025: VulnCheck veröffentlichte weitere Informationen, die das Risiko, das von Zyxels Position ausgeht, hervorheben und Beweise dafür liefern, dass anfällige Geräte immer noch von dem Anbieter online verkauft werden.
  • 02.2025: Zyxel veröffentlicht einen Sicherheitshinweis, der die betroffenen Produkte als EOL kennzeichnet und besagt, dass sie keine Updates erhalten werden.

Technische Beschreibungen der jüngsten Zyxel-Schwachstellen

Abgesehen von der langsamen Reaktion von Zyxel auf Sicherheitsforscher und der Entscheidung, weiterhin Produkte mit ausnutzbaren Schwachstellen zu verkaufen, gibt es noch weitere Lehren aus der technischen Bewertung der Schwachstellen selbst zu ziehen. Nämlich, wie Produktanbieter weiterhin Produkte mit unverzeihlichen Sicherheitsmängeln vermarkten und sich dabei vor der Verantwortung drücken.

  • CVE-2024-40891 (CVSS 8.8 Hoch): Authentifizierte Benutzer können eine Telnet-Command-Injection aufgrund einer unsachgemäßen Eingabevalidierung in `libcms_cli.so` Befehle werden ungeprüft an eine Shell-Ausführungsfunktion weitergegeben, was eine beliebige RCE ermöglicht. Abgesehen von der Überprüfung, ob der Befehlsstring mit einem zugelassenen Befehl beginnt, hat die Funktion `prctl_runCommandInShellWithTimeout` keine Filterung, was die Verkettung von Befehlen und das Einschleusen beliebiger Befehle ermöglicht.
  • CVE-2024-40890 (CVSS 8.8 Hoch): Eine Post-Authentication Command-Injection-Schwachstelle im CGI-Programm der Legacy-DSL Zyxel VMG4325-B10A Firmware Version 1.00(AAFR.4)C0_20170615 könnte es einem authentifizierten Angreifer ermöglichen, Betriebssystembefehle auf einem betroffenen Gerät auszuführen, indem er eine manipulierte HTTP-POST-Anfrage sendet.
  • CVE-2025-0890 (CVSS 9.8 Kritisch): Die Geräte verwenden schwache Standard-Anmeldeinformationen wie die Benutzernamen und Passwörter admin:1234, zyuser:1234 und supervisor:zyad1234. Keines dieser Konten ist über die Weboberfläche sichtbar, kann aber in der Datei `/etc/default.cfg` des Geräts gefunden werden. Diese Standard-Anmeldeinformationen sind Angreifern bekannt. Die Konten „supervisor“ und „zyuser“ können beide über Telnet aus der Ferne auf Geräte zugreifen. „supervisor“ hat versteckte Rechte, die vollen Systemzugriff gewähren, während „zyuser“ immer noch CVE-2024-40891 für RCE ausnutzen kann. Die Verwendung solcher Standard-Anmeldeinformationen verstößt gegen die CISA-Verpflichtung “Secure by Design“ und gegen den kommenden Cyber Resilience Act (CRA) der EU.

Zu den betroffenen Produkten gehören die Zyxel VMG1312-B Serie (VMG1312-B10A, VMG1312-B10B, VMG1312-B10E, VMG3312-B10A, VMG3313-B10A, VMG3926-B10B, VMG4325-B10A, VMG4380-B10A, VMG8324-B10A, VMG8924-B10A) und zwei Router der Zyxel Business Gateway Serie (SBG3300 und SBG3500). Die Geräte der Zyxel CPE-Serie (Customer Premises Equipment) sind für die Internetanbindung von Privathaushalten und kleinen Unternehmen konzipiert, z. B. als DSL-, Glasfaser- und Wireless-Gateways. Als solche werden sie in der Regel beim Kunden installiert, um ihn mit dem Netzwerk eines Internet Service Providers (ISP) zu verbinden, und sind daher nicht ohne weiteres durch Firewalls vor dem Internet geschützt. In Anbetracht der Art der Zyxel CPE-Geräte und der fraglichen Schwachstellen wäre es nicht überraschend, wenn Zehntausende oder mehr Zyxel-Geräte an bösartigen Botnet-Aktivitäten beteiligt wären.

Greenbone kann EOL Zyxel-Geräte erkennen, die für die oben genannten CVEs anfällig sind.

CVE-2024-11667: Zyxel-Firewalls für Ransomware-Angriffe ausgenutzt

CVE-2024-11667 (CVSS 9.8 Critical), veröffentlicht Ende Dezember 2024, ist ein Path-Traversal-Fehler [CWE-22] in der Web-Management-Konsole der Zyxel ATP- und USG FLEX-Firewall-Serie. Die Schwachstelle wird bekanntermaßen ausgenutzt vom Helldown-Bedrohungsakteur in Ransomware-Angriffen und ist Gegenstand mehrerer nationaler Cybersicherheitshinweise [1][2].

Die Ransomware-Gruppe Helldown tauchte im August 2024 als bemerkenswerter Bedrohungsakteur in der Cybersicherheitslandschaft auf. Diese Gruppe wendet eine doppelte Erpressungsstrategie an, bei der sie sensible Daten von Zielorganisationen exfiltriert und anschließend Ransomware zur Verschlüsselung der Systeme der Opfer einsetzt. Wenn die Lösegeldforderungen nicht erfüllt werden, droht Helldown damit, die gestohlenen Daten auf ihrer Data Leak Site zu veröffentlichen. Helldown nutzt nicht nur diese Zyxel-Schwachstellen aus, sondern ist auch dafür bekannt, Schwachstellen in Windows-Betriebssystemen, VMware ESX und Linux-Umgebungen auszunutzen, wobei häufig kompromittierte VPN-Anmeldedaten verwendet werden, um sich seitlich in Netzwerken zu bewegen.

Zyxel hat einen Hinweis auf die Ransomware-Angriffe und Patches für die betroffenen Produkte veröffentlicht. Greenbone kann Zyxel-Produkte, die von CVE-2024-11667 betroffen sind, mit drei separaten produktspezifischen Versionserkennungstests erkennen [1][2][3].

Zusammenfassung

Die Situation mit Zyxel scheint ein perfekter Sturm zu sein, der zu einer wichtigen Frage führt: Welche Möglichkeiten haben Kunden, wenn ein Anbieter eine Sicherheitslücke in seinem Produkt nicht schließt? Die EOL-Netzwerkgeräte von Zyxel werden nach wie vor aktiv ausgenutzt, mit Schwachstellen, die für unautorisierte willkürliche RCE und andere unautorisierte Aktionen kombiniert werden können. CVE-2024-40891, CVE-2024-40890 und CVE-2025-0890 stehen jetzt auf der KEV-Liste der CISA, während CVE-2024-11667 mit Ransomware-Angriffen in Verbindung gebracht wurde. Die Forscher von VulnCheck, die mehrere dieser CVEs entdeckt haben, haben Zyxel für die schlechte Kommunikation und den Verkauf von ungepatchten EOL-Geräten kritisiert. Greenbone erkennt betroffene Produkte, und mit dem proaktiven Ansatz für das Schwachstellenmanagement können Benutzer die Gefährdung verringern.

Trimble Cityworks, eine Software für das Enterprise Asset Management (EAM) und die Verwaltung öffentlicher Gebäude, wird aktiv angegriffen. Die Kampagne begann als unbekannte Schwachstelle (Zero Day), wird aber jetzt als CVE-2025-0994 mit einem CVSS-Wert von 8.6 geführt. Es handelt sich um einen Fehler bei der Deserialisierung [CWE-502], der einem authentifizierten Angreifer ermöglichen könnte, beliebigen Code aus der Ferne auszuführen (Remote Code Execution; RCE). Greenbone enthält eine Erkennung für CVE-2025-0994 im Enterprise Feed.

Die aktive Ausnutzung von CVE-2025-0994 ist eine reale und gegenwärtige Gefahr. Trimble hat eine Erklärung veröffentlicht, in der die Angriffe auf das Produkt bestätigt werden. Dank der Transparenz des Herstellers hat die CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) CVE-2025-0994 in ihren Katalog der bekannten ausgenutzten Schwachstellen (KEV) aufgenommen und einen ICS-Hinweis sowie ein CSAF-2.0-Dokument veröffentlicht. CSAF 2.0-Advisorys sind maschinenlesbare Dokumente mit Hinweisen auf Schwachstellen für den dezentralen Austausch von Cybersicherheitsinformationen.

Obwohl viele Medienberichte und einige Plattformen, die Bedrohungsinformationen sammeln, darauf hinweisen, dass es einen öffentlichen Proof-of-Concept (PoC) gibt, ist das einzige Suchergebnis auf GitHub lediglich ein Versionserkennungstest. Das bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass wenig qualifizierte Hacker leicht an Angriffen teilnehmen können. Die Fehlinformationen sind vermutlich auf schlecht konzipierte Algorithmen in Verbindung mit mangelnder menschlicher Kontrolle vor der Veröffentlichung von Bedrohungsdaten zurückzuführen.

Wer ist durch CVE-2025-0994 gefährdet?

Trimble Cityworks wurde vor allem für Kommunalverwaltungen und Anbieter kritischer Infrastrukturen wie Wasser- und Abwassersysteme, Energie, Verkehrssysteme, staatliche Industrieanlagen und Kommunikationsagenturen entwickelt und wird von ihnen genutzt. Cityworks erweitert geografische Informationssysteme (GIS) durch die Integration von Lösungen für die Verwaltung von Anlagen und öffentlichen Arbeiten direkt in Esri ArcGIS. Die Software soll Organisationen bei der Verwaltung der Infrastruktur, der Planung von Wartungsarbeiten und der Verbesserung der betrieblichen Effizienz helfen. Neben der CISA haben auch mehrere andere Regierungsbehörden Warnungen zu dieser Sicherheitslücke herausgegeben, darunter die US-Umweltschutzbehörde (EPA), das kanadische Zentrum für Cybersicherheit und der Bundesstaat New York.

Eigenen Angabe zufolge bediente Trimble Cityworks im Jahr 2019 über 700 Kunden in Nordamerika, Europa, Australien und dem Nahen Osten. Während spezielle Zahlen für Kommunalverwaltungen in den USA, Kanada und der EU nicht öffentlich bekannt gegeben werden, zeigen eine Suche auf Shodan und eine Censys-Karte jeweils nur etwa 100 öffentlich zugängliche Instanzen von Cityworks. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Anwendung eine hohe Akzeptanz bei Kommunalverwaltungen und Versorgungsunternehmen hat. Wenn CVE-2025-0994 öffentlich zugänglich ist, könnte ein Angreifer einen ersten Zugang erhalten [T1190]. Für Angreifer, die bereits Fuß gefasst haben, ist die Schwachstelle eine Gelegenheit für laterale Bewegungen [TA0008] und stellt eine leichte Beute für Insider-Angriffe dar.

Technische Beschreibung von CVE-2025-0994

CVE-2025-0994 ist eine Schwachstelle in der Deserialisierung [CWE-502], die in Versionen von Trimble Cityworks vor 15.8.9 und Cityworks mit Office Companion vor 23.10 gefunden wurde. Sie entsteht durch die unsachgemäße Deserialisierung von nicht vertrauenswürdigen serialisierten Daten, die es einem authentifizierten Angreifer ermöglicht, beliebigen Code aus der Ferne auf dem Microsoft Internet Information Services (IIS) Webserver des Ziels auszuführen.

Die Serialisierung ist ein Prozess, bei dem Softwarecode oder Objekte kodiert werden, um zwischen Anwendungen übertragen und dann in dem von einer Programmiersprache verwendete Originalformat rekonstruiert zu werden. Wenn Trimble Cityworks serialisierte Objekte verarbeitet, werden nicht vertrauenswürdige Eingaben nicht ordnungsgemäß validiert oder bereinigt. Dieser Fehler ermöglicht es einem Angreifer mit authentifiziertem Zugriff, speziell gestaltete serialisierte Objekte zu senden, die eine beliebige Codeausführung auf dem zugrunde liegenden IIS-Server auslösen können. Die Deserialisierung von Daten aus nicht authentifizierten Quellen scheint an sich schon ein signifikanter Designfehler zu sein, aber das Versäumnis, serialisierte Daten ordnungsgemäß zu bereinigen, ist eine besondere Unsicherheit.

Konsequenzen der Ausnutzung von CVE-2025-0994 könnten sein:

  • Unbefugter Zugriff auf sensible Daten
  • Unterbrechung der Dienste für kritische Infrastruktursysteme
  • Mögliche vollständige Kompromittierung des betroffenen IIS-Webservers

Abhilfe gegen CVE-2025-0994 in Trimble Cityworks

Trimble hat gepatchte Versionen von Cityworks veröffentlicht, die die Schwachstelle in der Deserialisierung beheben. Diese Patches umfassen Cityworks 15.8.9 und Cityworks 23.10. On-premise-Anwender müssen sofort auf die gepatchte Version aktualisieren, während Kunden von Cityworks Online (CWOL) diese Updates automatisch erhalten.

Trimble wies darauf hin, dass bei einigen Vor-Ort-Installationen IIS mit überprivilegierten Identitätsberechtigungen ausgeführt wird, was die Angriffsfläche vergrößert. IIS sollte weder auf lokaler noch auf Domänenebene über administrative Berechtigungen verfügen. Befolgen Sie die Anweisungen von Trimble in den neuesten Cityworks-Versionshinweisen, um die IIS-Identitätskonfigurationen richtig anzupassen.

Empfohlene Aktionen für On-premises-Anwender von Trimble Cityworks:

  • Aktualisieren Sie die Cityworks 15.x-Versionen auf 15.8.9 und die 23.x-Versionen auf 23.10.
  • Prüfen Sie die IIS-Identitätsberechtigungen, um sicherzustellen, dass sie mit dem Prinzip der geringsten Rechte übereinstimmen.
  • Beschränken Sie die Stammkonfiguration des Anhangsverzeichnisses auf Ordner, die nur Anhänge enthalten.
  • Verwenden Sie eine Firewall, um den Zugriff auf den IIS-Server nur auf vertrauenswürdige interne Systeme zu beschränken.
  • Verwenden Sie ein VPN, um den Fernzugriff auf Cityworks zu ermöglichen, anstatt den Dienst öffentlich zugänglich zu machen.

Zusammenfassung

CVE-2025-0994 stellt ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko für Trimble Cityworks-Benutzer dar, die größtenteils aus Behörden und kritischen Infrastrukturumgebungen stammen. Da bereits eine aktive Ausnutzung beobachtet wurde, müssen Organisationen sofortige Patches und Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um das Risiko zu minimieren. Greenbone hat die Erkennung von CVE-2025-0994 zum Enterprise Feed hinzugefügt, sodass Kunden einen Überblick über ihre Gefährdungslage erhalten.