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Open Source ist bei der überwiegenden Mehrheit der Firmen, Softwarehersteller und -anbieter unaufhörlich auf dem Vormarsch. Mit diesem Siegeszug steigt aber auch die Bedeutung der Überwachung der Supply Chain, also der „Lieferkette“ der eingesetzten Software, die Dritte gemäß den Open-Source-Traditionen entwickelt haben. Doch nicht jeder, der Open-Source-Software benutzt, beachtet dabei alle bewährten Regeln. Greenbone kann helfen, solchen Fehlern auf die Schliche zu kommen. Dieser Blogpost erklärt das Problem und wie es sich vermeiden lässt.

Supply Chains in Open-Source-Software

 

Schwachstellen in Log4j, Docker oder NPM

Ende 2021 schlug das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wegen einer aus der Ferne ausnutzbaren Schwachstelle in der Logging-Bibliothek Log4j offiziell Alarm – sogar die Tagesschau berichtete. Prompt meldeten sich damals die Kritiker von Open-Source-Software zu Wort: Quelloffene Software wie Log4j sei implizit unsicher und in der Supply Chain anderer Programme ein praktisch unkalkulierbares Risiko.

Zwar hatten die Open-Source-Entwickelnden selbst das Problem binnen weniger Stunden gefixt, dennoch schlummern in zahllosen kommerziellen Produkten noch heute veraltete Versionen von Log4j – ohne Chance darauf, jemals ausgetauscht zu werden. Das ist kein Einzelfall: kürzlich sorgte die Geschichte eines Entwicklers für NPM (Node Package Manager, ein Softwarepaket-Format für den Webserver Node.js) für Aufsehen, der mit seinem eigentlich gut gemeinten Protest gegen den Krieg in der Ukraine das Vertrauen in die Open-Source-Supply-Chain und die Entwicklungsgemeinschaft massiv erschütterte.

Open Source in der Kritik

Es war nicht das erste Mal, dass NPM zum Ziel wurde. Schon Ende 2021 war der Paketmanager von Angriffen betroffen. Damals veröffentlichte der Entwickler Oleg Drapeza einen Fehlerbericht bei GitHub, nachdem er bösartigen Code zum Abfischen von Passwörtern in der Bibliothek UAParser.js gefunden hatte. Stück für Stück konnte der ursprüngliche Autor der Software, Faisal Salman, rekonstruieren, dass sich jemand in seinen Account im Paketsystem von NPM gehackt und dort Schadcode hinterlegt hatte. Das Problem: UAParser.js ist ein Modul für Node.js und kommt in Millionen von Setups weltweit zum Einsatz. Entsprechend gewaltig war der Kreis der betroffenen Nutzenden.

Wieder hieß es seitens der Open-Source-Kritischen, quelloffene Software wie UAParser.js sei implizit unsicher und in der Supply Chain anderer Programme ein praktisch unkalkulierbares Risiko. Mehr noch: Open-Source-Entwickelnde, so der explizit vorgetragene Vorwurf, bänden externe Komponenten wie Bibliotheken oder Container-Images viel zu unvorsichtig ein und verschwendeten kaum einen Gedanken an die damit verbundenen Sicherheitsimplikationen. Aus diesem Grund sei ihr Werk latent anfällig für Sicherheitsangriffe, vor allem eben in der Open-Source-Supply-Chain. Alyssa Shames diskutiert auf docker.com das Problem am Beispiel von Containern und schildert dabei ausführlich die Gefahren.

Die Schattenseiten des Basars

Tatsächlich haben DevOps und Cloud Native die Arbeitsweise in der Entwicklung in den vergangenen Jahren stark beeinflusst. In der Community existierende Komponenten in die eigene Anwendung einzubinden statt vergleichbare Funktionalität selber neu zu programmieren ist dabei Teil des Selbstverständnisses der gesamten Open-Source-Szene. Diese Community und ihr Angebot lassen sich mit einem Basar vergleichen, mit allen Vor- und Nachteilen. Viele Entwickelnde stellen ihre Programme gerade deshalb unter eine offene Lizenz, weil sie die Beiträge der anderen „Basarbesuchenden“ schätzen. Auf diese Weise können andere, die ähnliche Probleme haben, profitieren – unter denselben Bedingungen – und müssen das Rad nicht neu erfinden. Galt das früher mehr oder weniger nur für einzelne Bestandteile von Software, haben Cloud und Container dazu geführt, dass Entwickelnde inzwischen nicht mehr nur einzelne Komponenten übernehmen, sondern gleich ganze Images. Dabei handelt es sich um Softwarepakete, eventuell sogar inklusive Betriebssystem, die auf der eigenen Infrastruktur dann schlimmstenfalls ungeprüft starten.

Ein wachsendes Risiko?

In der Tat ist der mögliche Angriffsvektor dabei deutlich größer als zuvor und wird aktiv ausgenutzt. Laut Dev-Insider beispielsweise ist im vergangenen Jahr „die Zahl der Angriffe auf Open-Source-Komponenten […] von Software-Lieferketten laut einer Studie des Anbieters Sonatype […] um 430 Prozent gestiegen.“ Das bestätigt auch der Risiko-Analyse-Bericht von Synopsis, der zudem feststellt, „dass kommerzieller Code heute hauptsächlich aus Open-Source-Software besteht.“ Schon 2020 berichtete der Cloud-Native-Experte Aquasec auf seinem Blog von Angriffen auf die Docker-API, über die Cyber-Kriminelle Cryptomining in Docker-Images betrieben.

Allerdings sind Entwickelnde, die auf Open-Source-Komponenten zurückgreifen oder aus der Open-Source-Community stammen, nicht annähernd so unaufmerksam, wie es solche Meldungen suggerieren. Anders etwa als in proprietären Produkten, in denen lediglich die Mitarbeitenden eines Unternehmens den Code im Auge haben können, schauen in Open-Source-Projekten viele Menschen auf den verwalteten Quelltext. Dass dabei regelmäßig auch Sicherheitslücken wie im Fall von Log4j, Docker oder NPM ans Tageslicht kommen, liegt auf der Hand. Hier beweist die Open-Source-Szene dass sie gut funktioniert, nicht etwa dass ihre Software grundsätzlich unsicher(er) wäre.

Nicht schutzlos ausgeliefert

Ein großes Problem ist dagegen – unabhängig, ob Open-Source- oder proprietäre Software – die mangelnde Weitsicht bei der Update- und Patch-Strategie mancher Anbieter. Nur deshalb finden sich vielerorts Geräte mit veralteten, oft angreifbaren Softwareversionen, die als Scheunentor für Angreifende dienen können. Die Greenbone Enterprise Appliance, die professionelle Produktlinie von Greenbone, hilft dabei, solche Lücken zu finden und sie zu schließen.

Hinzu kommt, dass komplexe Sicherheitslecks wie die oben beschriebenen in Log4j oder UAParser.js eher die Ausnahme als die Regel darstellen. Die meisten Angriffe erfolgen mit deutlich simpleren Methoden: In den fertigen Images für Docker-Container im Docker Hub etwa findet sich regelmäßig Malware, die aus einer Datenbank den oben beschriebenen Bitcoin-Miner macht. Auch diesem Treiben stehen Entwickelnde, die Open-Source-Komponenten integrieren, jedoch keineswegs schutzlos gegenüber. Längst gibt es Standards, die Angriffe der beschriebenen Art verhindern, beispielsweise fertige Container-Images nur direkt beim Hersteller einer Lösung zu beziehen oder sie besser gleich per CI/CD-Pipeline selbst zu bauen. Ganz grundsätzlich steht Entwickelnden obendrein ein gesundes Misstrauen gut zu Gesicht, etwa wenn Software aus einer Quelle kommt, die erkennbar nicht jene des Herstellers ist.

Supply-Chain-Überwachung bei Greenbone

Dass Open-Source-Software im eigenen Programm kein unkalkulierbares Risiko ist, zeigt Greenbone in seinen Produkten, den Greenbone Enterprise Appliances. Im Unternehmen gelten eine Reihe von Richtlinien, die das Thema Supply Chain in der Softwareentwicklung in den gesamten Entwicklungszyklus einbinden. Neben umfangreichen Funktionstests unterzieht Greenbone seine Produkte dabei beispielsweise automatisierten Tests mit gängigen Sicherheitswerkzeugen. Wer bei Greenbone kauft, verlässt sich zu Recht auf das starke Gespann aus Open-Source-Transparenz und sorgfältigster Qualitätssicherung des Herstellers, ein Aufwand den sich nicht generell alle Open-Source-Projekte leisten können.

Apache, IIS, NGINX, MongoDB, Oracle, PostgreSQL, Windows, Linux: Ein Jahr nach Einführung bringt Greenbone zahlreiche neue Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks in seinen Produkten. CIS Benchmarks werden von Unternehmen, Organisationen oder Behörden genutzt, um zu prüfen, ob alle verwendeten Softwareprodukte, Anwendungen, Betriebssysteme und andere Komponenten sichere Vorgaben erfüllen. Ähnlich dem IT-Grundschutz-Kompendium des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt das Center for Internet Security (CIS), eine im Jahr 2000 gegründete Non-Profit-Organisation, umfangreiche Best Practices für die IT-Sicherheit von Regierungen, Industrie und Wissenschaft bereit. Schon 2021 entwickelte Greenbone erste Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks. Nun kommen 18 weitere Compliance-Richtlinien hinzu.

Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks

Benchmarks für die Unternehmenssicherheit

Die CIS Benchmarks bilden Richtlinien von Unternehmen und Behörden ab, die als Messlatte (Benchmark) für das Einhalten von Anforderungen dienen. Ausführlich beschreiben die Benchmarks Konfigurationen, Bedingungen, Audits und Tests für diverse Setups und Systeme. Nach erfolgreichem Scan erhalten IT-Admins einen umfangreichen Bericht mit einer Prozentzahl, die Aufschluss über die Compliance der Systeme, aber auch gleich Empfehlungen für weitere Härtungsmaßnamen liefert.

Im Vergleich zu den Vorgaben des IT-Grundschutz erweisen sich CIS Benchmarks häufig als deutlich detaillierter, damit aber auch als umfangreicher. Anders als die vielen Tests im Greenbone Enterprise Feed, die Sicherheitslücken und Schwachstellen suchen, um bei der Abwehr von Angriffen zu helfen, dienen die CIS Benchmarks dem Nachweis, dass ein Unternehmen oder eine Behörde die geltenden Compliance-Vorschriften zu jedem Zeitpunkt einhält und stets eingehalten hat.

CIS Benchmarks bei Greenbone

Bereits seit 2021 integriert Greenbone zahlreiche Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks. Bei diesen Richtlinien handelt es sich um Zusammenstellungen an Tests, die eine Greenbone-Lösung auf einem Zielsystem ausführt. Vereinfacht gesagt wird dabei für jede einzelne Anforderung oder Empfehlung aus einer CIS Benchmark ein Schwachstellentest entwickelt, der die Erfüllung jener Anforderung oder Empfehlung prüft. Alle Tests werden von Greenbone zu Scan-Konfigurationen zusammengefasst und zum Greenbone Enterprise Feed hinzugefügt. Da die Scan-Konfigurationen in diesem Fall Richtlinien von Unternehmen oder Behörden abbilden, werden sie als „Compliance-Richtlinien“ bezeichnet.

2022 baut Greenbone den Satz an CIS-Compliance-Richtlinien, der im Greenbone Enterprise Feed enthalten ist, deutlich aus. 18 weitere Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks für diverse Produktfamilien wurden hinzugefügt. Neben einer Compliance-Richtlinie für Docker-Container stehen jetzt auch Tests für Windows 10 Enterprise, Windows 2019 Server, Centos und distributionsunabhängige Linux-Benchmarks zur Verfügung. Außerdem können jetzt auch Webmaster mit Servern wie Apache (2.2 und 2.4), NGINX, Tomcat und Microsoft IIS 10 sowie Datenbankadministrationen (MongoDB 3.2 und 3.6, Oracle Community Server 5.6 und 5.7 sowie PostgreSQL 9.6, 10, 11 und 12) auf Compliance-Richtlinien für CIS Benchmarks zurückgreifen.

CIS Benchmarks: Level 1, 2 und STIG

Die CIS Benchmarks gliedern sich in mehrere Level (Level 1, 2 und STIG) und umfassen meist mehrere zu testende Konfigurationsprofile. Level 1 gibt grundlegende Empfehlungen zur Verringerung der Angriffsfläche eines Unternehmens, Level 2 adressiert Nutzende mit besonderen Sicherheitsbedürfnissen. STIG – das ehemalige Level 3 – kommt dagegen vor allem im militärischen oder behördlichen Umfeld zum Einsatz. STIG steht für Security Technical Implementation Guide. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium pflegt hierzu eine Webseite mit allen Details. Die dort beschriebenen DISA STIGs (Defense Information Systems Agency Security Technical Implementation Guides) sind eine Anforderung des US-Verteidigungsministeriums.

Zertifiziert von CIS

Greenbone ist Mitglied des CIS-Konsortiums und erweitert seine CIS-Benchmark-Scan-Konfigurationen fortlaufend. Wie alle von Greenbone auf Basis von CIS Benchmarks entwickelten Compliance-Richtlinien sind auch die neuesten von CIS zertifiziert – das bedeutet maximale Sicherheit, wenn es darum geht, ein System gemäß den Härtungsempfehlungen von CIS zu prüfen. Das vereinfacht nicht nur die Vorbereitung von Audits, wichtige Kriterien lassen sich schon vorab mit einem Scan durch eine Greenbone-Lösung prüfen und gegebenenfalls gefundene Schwachstellen beheben, bevor Probleme auftauchen.

Cyber Security zur Abwehr von Cyber-Angriffen

Kaum ein Thema ist derzeit so präsent wie der Krieg in der Ukraine, der zahlreiche zivile und militärische Opfer fordert. Doch in unserer heutigen vernetzten und digitalisierten Welt besteht die Gefahr nicht nur in militärischen Angriffen, sondern weitet sich auch auf den Cyber-Raum aus. Laut Institute for Economics and Peace (IEP) steigen bereits jetzt die Cyber-Angriffe auf die Ukraine und andere Länder [1]. Besonders gefährdet sind dabei kritische Infrastrukturen (KRITIS).

Darunter fallen laut Definition der Bundesregierung „Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.“ Bestandteil der KRITIS in den meisten Ländern sind somit das Gesundheitswesen, der Energie- und der Wassersektor, das Transportwesen und die Informations- und Kommunikationstechnologie.

Aber nicht nur KRITIS-Organisationen müssen sich daher besonders gut gegen Cyber-Angriffe schützen und ihre Angriffsfläche verringern. Für die gesamte IT-Infrastruktur besteht eine grundsätzliche Gefahr, eine grundsätzliche Angreifbarkeit, der man begegnen muss: defensiv und nachhaltig. Einen elementaren Einfluss hat hier das Beseitigen von Schwachstellen in den IT-Infrastrukturen. Da die meisten Schwachstellen bereits seit langer Zeit bekannt sind, können sie mithilfe von Schwachstellenmanagement aufgedeckt und anschließend entfernt werden. Letztlich bedeutet das, Cyber-Kriminellen einen Schritt voraus zu sein.

„Wir setzen dabei konsequent darauf, die Defensive zu stärken und nicht die Offensive“, sagt Elmar Geese, CIO/CMO von Greenbone. Dabei folgt Geese der Ansicht international renommierter Fachleute wie Manuel Atug von der AG KRITIS: „Offensiv vorzugehen ist nie zielführend, erst recht nicht in einem Krieg. Denn dann wird man Kombattant in einem Krieg und riskiert einiges, was vielen offenbar so nicht klar ist.“ Laut Atug sei nicht absehbar, welche Folgen auf Angreifende zukommen könnten [2].

Unser Ziel ist deshalb eine starke Defensive. Wir freuen uns zu sehen, dass unsere Open-Source-Technologie auch in der Ukraine hilft, russische Cyber-Angriffe abzuwehren.

[1] https://www.zeit.de/news/2022-03/02/experten-warnen-vor-cyberterrorismus-im-ukraine-konflikt

[2] https://background.tagesspiegel.de/cybersecurity/putin-wird-sich-nicht-wegcybern-lassen


Jennifer Außendorf, Projektleiterin für das Projekt zum Predictive Vulnerability Management

Projektleiterin Jennifer Außendorf

Mit Predictive Vulnerability Management die Schwachstellen von morgen schon heute erkennen: Zusammen mit internationalen Partnern aus ganz Europa entwickeln die Cyber-Security-Fachleute von Greenbone eine neuartige Cyber-Resilienz-Plattform, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und Machine Learning Schwachstellen entdeckt, bevor sie ausgenutzt werden können und die so hilft, Angriffe zu verhindern.

Greenbone verstärkt seine interne Forschung auf dem Gebiet des „Predictive Vulnerability Managements“ und wird 2022 zusätzlich an öffentlich geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten teilnehmen. Derzeit arbeiten die Security-Fachleute an einem Förderungsantrag für ein Projekt der Europäischen Union. Bis die erste Phase der Antragseinreichung abgeschlossen sein wird, engagiert sich Greenbone innerhalb eines internationalen Konsortiums und arbeitet an einer gemeinsamen Cyber-Resilienz-Plattform. Hier dreht sich alles darum, Angriffe schon im Vorfeld zu verhindern, so dass sich im akuten Notfall schneller Abhilfe schaffen lässt. Dazu sollen Methoden zur Erkennung von Anomalien durch Kombination und Analyse verschiedenster Quellen von Netzwerküberwachungs- und Netzwerkanalysedaten helfen. Der Forschungsbereich konzentriert sich auf aktive Verteidigung gegen Cyber-Attacken und umfasst Penetrationstests und deren Automatisierung und Verbesserung durch maschinelles Lernen.

Projektleiterin Jennifer Außendorf erklärt im Interview, was hinter dem Begriff „Predictive Vulnerability Management“ steckt.

Jennifer, worum geht’s bei Cyber-Resilienz? Predictive Vulnerability Management klingt so nach Minority Report, wo die Polizeieinheit „Precrime“ Kriminelle jagte, die erst in der Zukunft Verbrechen begehen.

Jennifer Außendorf: Die Prognose von Angriffen ist da die einzige Überschneidung, denke ich. Dreh- und Angelpunkt ist dabei unser Greenbone Cloud Service. Durch ihn können wir auf sehr große Datenmengen zurückgreifen. Wir werten sie aus, um Vorhersage und Remediation zu ermöglichen, also sowohl Warnungen für bevorstehende Gefahren als auch wirksame Maßnahmen zur Behebung der Schwachstellen bereitzustellen.

So können wir beispielsweise auch zukünftige Bedrohungen früher identifizieren, weil wir das Predictive Vulnerability Management mit Machine Learning stetig verbessern. Im Bereich „Remediation“ schaffen wir eine „begründete Handlungsfähigkeit“ für Benutzer: Sie sind oft mit der Anzahl an Schwachstellen überfordert und tun sich schwer, anhand der reinen CVSS-Bewertung zu beurteilen, welche Bedrohungen akut und dringend sind.

Eine Lösung wäre es etwa, eine kurze Liste der aktuell kritischsten Schwachstellen zur Verfügung zu stellen – basierend auf den Ergebnissen der künstlichen Intelligenz. Darin sollen dann noch mehr Einflussgrößen als der CVSS-Wert, der eher den technischen Schweregrad beurteilt, berücksichtigt werden. Solch eine Lösung soll dann benutzerfreundlich auf einer Plattform einsehbar sein – natürlich streng anonymisiert und DSGVO-konform.

Warum geht Greenbone damit jetzt in die Öffentlichkeit?

Jennifer Außendorf: Zum einen ist das für die Forschung ein unglaublich spannendes Thema, für das wir die passenden Real-Life-Daten liefern. Die großen Datenmengen, die bei den Scans anfallen, lassen sich auf vielfältige Weise zum Schutz der Kunden einsetzen. Herauszufinden, was alles mit den Daten möglich ist und wie wir das zum Mehrwert der Benutzer und Kunden nutzen können, ist eine große Herausforderung.
Zum anderen will Greenbone mit dem Projekt die Cyber-Sicherheit in der EU stärken. Zum einen ist das gerade ein topaktuelles Thema: Kunden landen bei der Suche nach Cyber-Abwehr oft bei amerikanischen Firmen, was sich meistens nicht gut mit der DSGVO verträgt. Greenbone hat sich entschlossen, ein Projektkonsortium ins Leben zu rufen und wird sich parallel dazu um eine Projektförderung bemühen.

Wer wird oder soll sich am Konsortium beteiligen?

Jennifer Außendorf: Das Konsortium wird aus einer Handvoll Firmen als Kern der Gruppe bestehen und durch Forschungspartner, technische Partner für die Entwicklung und einer User Group aus weiteren Partnern und Testern ergänzt werden.

Weil das Projekt auf EU-Ebene stattfinden wird, ist es uns wichtig, möglichst viele verschiedene Mitgliedsstaaten einzubinden. Die unterschiedlichen Hintergründe der Partner bewirken – so unsere Hoffnung – kreative Ideen und Lösungsansätze, von dem das Projekt nur profitieren kann. Das gilt genauso für die Phase des Aufbaus des Konsortiums.

Gibt es auf dem Gebiet von Predictive Vulnerability Management bisher andere Player oder hat das noch niemand probiert?

Jennifer Außendorf: Momentan sehen wir keinen Wettbewerber – Greenbone will hier auch ganz bewusst Innovationstreiber sein. Ja, die Buzzwords „Thought Leadership“, „Cloud Repurpose“ und „Cyber Resilience“ schweben sicher im Raum, aber eines haben nur wir (und unsere Kunden): Die anonymisierten Daten, die ja essentiell für die Forschungsergebnisse sind, und vor allem die große Datenmenge, die es überhaupt erst ermöglicht Machine Learning und andere Methoden im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz anzuwenden, die haben nur wir.

Wie ist da der aktuelle Status, was steht auf der Roadmap?

Jennifer Außendorf: Wir sind gerade dabei, mit den ersten Forschungspartnern die einzelnen Themen genauer zu spezifizieren. Sie verfügen über langjährige Erfahrung im Bereich Cyber-Sicherheit, Machine Learning und steuern sehr wertvollen Input bei. Außerdem arbeiten wir gerade daran, das Konsortium zu vergrößern und weitere Partner zu gewinnen. Zeitnah soll dann die Arbeit an dem eigentlichen Antrag starten.

Unser Ziel ist es, Ergebnisse aus dem Projekt direkt in unsere Produkte einfließen zu lassen und so unseren Kunden und Benutzern zugänglich zu machen. Letztendlich sollen ja sie von den Ergebnissen profitieren, und so die Cyber-Resilienz in ihren Unternehmen erhöhen. Das ist das oberste Ziel.

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Ein zweifelhafter Ruf haftet sowohl der Kryptowährung Bitcoin wie auch dem Darknet an. Medien schildern beide gerne als undurchsichtige, kriminelle Parallelwelten. Für Ransomware as a Service sind Bitcoin und Darknet willkommene Werkzeuge. Das organisierte Verbrechen hat sie sich längst zu Nutze gemacht, um seine Geschäfte zu verschleiern, auch wenn die Kriminellen damit keineswegs anonym und sicher vor Strafverfolgung sind.

Ransomware wurde 2021 zur weltweit größten Bedrohung von IT-Systemen. Wer sich erfolgreich davor schützen will, muss auch verstehen, wie die Beteiligten vorgehen. Im ersten Teil dieser Artikelserie ging es um das Geschäftsmodell von Ransomware as a Service. Teil zwei zeigte, warum diese „Professionalisierung“ auch zu einem veränderten Mindset bei den Angreifenden führt. Der dritte Teil erklärt nun, warum die IT-Werkzeuge, die die organisierte Kriminalität zur Bestellung und zur Geldübergabe nutzt, keineswegs sicher sind.

Ransomware as a Service: abstraktes Bild des Bitcoin-Logos

Anonym und sicher?

Bitcoin als Zahlungsmittel und das Darknet erweisen sich als praktisch, hilfreich und attraktiv für Angreifende. Unter dem Deckmantel der vermeintlichen Anonymität wähnen sie sich geschützt vor Strafverfolgung und abgeschirmt von Konsequenzen. Doch das ist ein verbreitetes Missverständnis: Weder Bitcoin noch Darknet sind in der Praxis anonym.

Während die Kryptowährung nie auf Anonymität ausgelegt war, sondern explizit auf Nachvollziehbarkeit von Transaktionen auch ohne zuverlässige zentrale Autorität, erweist sich das Darknet als nicht mal ansatzweise so anonym wie seine Macher es sich gewünscht hätten. Das zeigen auch Berichte wie die jüngsten über die „Deanonymisierungsangriffe“ von KAX17 auf das Tor-Netzwerk. Fast immer reicht der Strafverfolgung klassische Ermittlungsmethoden, um auch Ransomware-Agierende wie die REvil-Gruppe ausfindig zu machen. Die hatte laut Heise in mehr als 5.000 Infektionen eine halbe Million Euro an Lösegeldern eingetrieben.

Nie eine gute Idee: mit Kriminellen kooperieren

Egal, ob online oder offline, wer sich mit Erpressenden einlässt, ist verlassen. Als guter Rat gilt wie im richtigen Leben: niemals Lösegeld bezahlen. Ganz egal wie professionell die Hotline am anderen Ende auch scheint, Vertrauen ist nicht angebracht. Die Betreibenden von REvils Ransomware as a Service beispielsweise stahlen ihren Auftraggebenden sogar die erpressten Lösegelder über eine Backdoor in der Malware.

Dabei hatte alles so freundlich und idealistisch angefangen. Roger Dingledine und Nick Mathewson legten die Grundsteine für das Tor-Netzwerk Anfang der 2000er Jahre. Basierend auf der Idee der Zwiebelringe sollten zahlreiche kryptographisch gesicherte Schichten übereinander für zuverlässige Anonymität im Web sorgen – ihrer Meinung nach ein Grundrecht, analog zur Privacy-Definition von Eric Hughes „Cypherpunk’s Manifesto“. 2009 erblickte dann Bitcoin das Licht der Welt, erstmals beschrieben durch die fast schon mystische Figur des Satoshi Nakamoto.

Darknet und Bitcoin sind nicht „kriminell“

Weder Darknet noch Bitcoin wurden entworfen, um dunkle Machenschaften zu verschleiern oder zu ermöglichen. Ziel war das Schaffen freier, unabhängiger, vermeintlich unkontrollierbarer und weitgehend sicherer Strukturen für Informationsaustausch und Bezahlung. Wie ein Messer lassen sich die Dienste jedoch sowohl für Gutes als auch für Böses instrumentalisieren – und natürlich weiß die organisierte Kriminalität das für sich zu nutzen. Nicht immer liegt dabei der Schwerpunkt darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Meist steht die Einfachheit und Verfügbarkeit der Mittel im Vordergrund. Bitcoin und das Darknet sind schlicht die Tools der Wahl, weil sie da sind.

Aber wie in der realen Welt schnappt man die Erpressenden am einfachsten bei der Geldübergabe: Eine Blockchain wie Bitcoin dokumentiert alle jemals getätigten Transaktionen inklusive der Wallet-Informationen (also den Bitcoin-Besitzenden) und macht sie jederzeit einsehbar. Gleiches gilt für das Darknet: Selbst, wenn technisch Anonymität möglich ist, scheitern Menschen regelmäßig an den einfachsten Anforderungen. Da finden sich dann GPS-Meta-Daten in Fotos oder UPS-Codes im illegalen Shop. Der legendäre Drogenshop Silkroad flog auf, weil Mitarbeitende Fehler machten und geständig waren.

Digitalisierte, organisierte Kriminalität

Das Darknet und die Kryptowährungen sind hilfreiche Werkzeuge für die organisierte Kriminalität und damit Brandbeschleuniger für die schnell wachsende Anzahl an gravierenden Ransomware-Attacken. Aber sie sind keineswegs essenziell, noch trifft sie eine Schuld. Derartige Cyber-Kriminalität ist nur die moderne IT-Variante dessen, was wir auch auf den Straßen beliebiger Großstädte erleben können. Ransomware ist sozusagen die moderne Schutzgelderpressung, Bitcoin der Abfalleimer für die Übergabe, das Darknet die dunkle Kneipe, in der Deals vereinbart werden.

Das Perfide steckt nicht in den Werkzeugen, sondern in den Methoden und der langen Erfahrung im „Business“. Trend Micro beschreibt beispielsweise den Ansatz der „Double Extortion Ransomware“. Dabei machen sich Angreifende erst ein Bild über die Daten und drohen, diese bei Nicht-Bezahlen (also bei Nicht-Entschlüsselung) zu veröffentlichen. Organisierte Kriminalität betreibt das Geschäft mit der Erpressung nicht erst seit es Bitcoin oder das Darknet gibt. Auch wenn die beiden Technologien es Cyber-Kriminellen heute ermöglichen, zunächst unerkannt große Geldsummen zu erpressen, reichen herkömmliche Methoden fast immer zur Aufklärung. Wichtigste Voraussetzung dabei ist, dass genug Personal für die Strafverfolgung zur Verfügung steht, nicht in erster Linie dessen technische Ausstattung.

Vorsorge treffen

Doch zu diesem Zeitpunkt ist das Kind im Unternehmen bereits in den Brunnen gefallen. Wer vor seinen verschlüsselten Daten steht und sich einer Lösegeldforderung gegenübersieht, dem sind das Darknet, Bitcoin und die Aufklärungsquote vermutlich erst mal zweitrangig. Viel wichtiger ist die Frage, wie man aus der misslichen Lage wieder herauskommt. Und das gelingt nur, wenn man vorbereitet war. Dazu gehören Backups, Restore-Tests und das sofortige Abtrennen aller betroffenen Maschinen (Network Split) – also proaktives Risikomanagement, Desaster Recovery Tests und stetige Pflege der eigenen Systeme. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Multi-Faktor-Authentifizierung, die verhindert, dass sich Angreifende allein durch erworbene Passwörter von einem System zum nächsten hangeln.

Am wichtigsten ist es jedoch, gar nicht erst in kritische Situationen zu gelangen und Schwachstellen in den eigenen Systemen zu erkennen und schnell zu schließen. Modernes Schwachstellenmanagement wie das von Greenbone leistet genau das: Es legt Angreifenden Steine in den Weg und macht das Firmennetzwerk unattraktiv, aufwändig und somit abschreckend für die professionellen Cyber-Kriminellen, nicht nur aus der Ransomware-as-a-Service-Welt.

Die Produkte von Greenbone überwachen das Unternehmensnetzwerk oder externe IT-Ressourcen auf potenzielle Schwachstellen, indem sie es fortlaufend und vollautomatisch untersuchen und garantieren als Greenbone Enterprise Appliances oder dem Greenbone Cloud Service (in deutschen Rechenzentren gehostete Software as a Service) Sicherheit durch stets aktuelle Scans und Tests.

Wie das funktioniert, beschreibt Elmar Geese, CIO/CMO bei Greenbone, ebenfalls hier im Blog anhand eines Posts rund um die log4j-Schwachstelle. Außerdem erklärt Geese, wie schnell und sicher die Administration und das Management auch bei den neuesten Schwachstellen informiert wird und wie genau der Scan nach Schwachstellen wie Log4Shell abläuft.


Wir sind stolz darauf, dass wir Ende 2021 die ISO-Zertifizierung unserer Managementsysteme für die Aspekte Qualität (ISO 9001) und Informationssicherheit (ISO 27001) erhalten haben.

Logos der ISO-Zertifizierung unserer Managementsysteme

Unser Erfolg lässt uns wachsen, und unser Wachstum fördert Strukturen und Prozesse. Deshalb begleiten wir aktiv die Entstehung von Strukturen und Prozessen noch stärker als in der Vergangenheit. Dabei orientieren wir uns an den folgenden Zielen:

  • Werte für unsere Kundschaft schaffen
  • Großartige Produkte und Dienstleistungen bereitstellen
  • Die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden stetig steigern
  • Förderung und Bewältigung unseres Wachstums

Als wir uns entschlossen haben, die Informationssicherheit und Qualität in unserem Unternehmen nach den Normen ISO 27001 und ISO 9001 zu zertifizieren, haben wir von Anfang an die Besonderheiten eines agilen Unternehmens berücksichtigt.

ISO-zertifizierte Managementsysteme und agiles Management scheinen ein Widerspruch zu sein, sind es aber nicht. In diesem Artikel werden wir kurz erläutern, wie sich diese beiden Welten perfekt ergänzen und wie wir die jeweiligen Vorteile in einem Unternehmen vereinen.

Obwohl Agilität kein Ziel an sich ist, waren wir uns bewusst, dass wir ein agiles Unternehmen auf eine agile Weise führen wollen. Wir verstehen das so:

  • Wir haben ein gemeinsames Ziel.
  • Klarheit und Eindeutigkeit in der Kommunikation sind Voraussetzung für ergebnisorientiertes Handeln.
  • Hierarchien sind Werkzeuge, keine Statusfunktionen.
  • Prozesse sind Wege zum Ziel, nicht Ziele an sich.

Wir haben erkannt, dass wir in den verschiedenen Bereichen unserer Organisation idealerweise einen möglichst universellen Werkzeugkasten einsetzen können, der uns einerseits hilft, unsere Prozesse bestmöglich zu organisieren und andererseits genügend Freiraum für die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Teams und Bereiche lässt.

Die Konzepte aus so unterschiedlichen Welten wie „ISO“ und „Agile“ haben uns dabei geholfen und helfen uns weiterhin. Sie haben gemeinsam, dass die Konzepte Managementsysteme erfordern, die in ihrer Grundstruktur ähnlicher sind, als man denkt.

Es geht immer um:

  • Fokussierung auf hinreichend klar definierte Ziele
  • Verlässliche und angemessene Leitlinien
  • Nachvollziehbar definierte und hilfreiche Prozesse
  • Messpunkte, um zu bewerten, anzupassen und ggf. zu verändern
  • Unterstützende Teammitglieder und dienende Führungskräfte, die innerhalb dieser Struktur agieren
  • Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Dies ist es, was wir ein Managementsystem nennen und die ihm innewohnende Agilität wird durch den Kontext und den Zweck definiert, wenn es angewendet wird. Es ermöglicht uns, die Ergebnisse und die Qualität der Prozesse anhand eines Systems von Zielen und Leistungsindikatoren zu messen.

Wir sind stolz und glücklich, dass wir unsere Managementsysteme nun sehr erfolgreich für die Aspekte „Qualität“ (ISO 9001) und „Informationssicherheit“ (ISO 27001) zertifizieren konnten. Es hilft uns und es hilft auch Ihnen als unsere Kundschaft. Es dokumentiert messbar zwei sehr wichtige Eigenschaften, die Sie von uns und unseren Produkten und Dienstleistungen erwarten und die Sie letztlich durch den Einsatz unserer Produkte in Ihrer eigenen Organisation sicherstellen wollen, nämlich:

  • Sicherheit und
  • Qualität der informationstechnischen Systeme

Es ist unsere Aufgabe bei Greenbone, dies durch eines der führenden Produkte für das Schwachstellenmanagement zu gewährleisten. Das tun wir jeden Tag, in über 100.000 Organisationen auf der ganzen Welt.


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Log4j war von einer Schwachstelle betroffen, die Remote-Code-Execution-Angriffe (RCE-Angriffe) ermöglichte. Kurz gesagt, konnten Benutzereingaben in eine Software zu einer Codeausführung auf einem entfernten Server führen. Dies stellt ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko dar. Die Schwachstelle wurde „Log4Shell“ (CVE-2021-44228) genannt und sofort vom Log4j-Team behoben. In den folgenden Tagen wurden weitere Log4j-Schwachstellen gefunden. Diese haben zwar nicht die gleichen Auswirkungen wie die erste, können aber ebenfalls schwere Schäden verursachen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, die Systeme zu überprüfen und immer auf die neuesten Versionen zu aktualisieren.

Da Log4j in zahlreichen Softwareprodukten enthalten ist, mussten und müssen auch die Hersteller der Produkte Updates bereitstellen. Dies ist noch nicht abgeschlossen und es könnten in Zukunft weitere Log4j-Schwachstellen auftauchen.

Als ein bewegliches Ziel bekommt Log4j immer noch viel Aufmerksamkeit, unter verschiedenen Aspekten:

  • Neue (und glücklicherweise weniger schwerwiegende) Sicherheitslücken werden gefunden.
  • Es entstehen neue Initiativen zur proaktiven Überprüfung von Log4-Quellen, wie zum Beispiel die Initiative von Google: Improving OSS-Fuzz and Jazzer to catch Log4Shell
  • Bei Greenbone erstellen wir noch mehr Schwachstellentests, um eine bessere Testabdeckung zu erreichen, und stellen sie täglich für unsere Produkte bereit.

Wir haben bereits eine ziemlich gute CVE-Abdeckung für die zusätzlichen Log4j-Schwachstellen, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden, erzielt, einschließlich:

  • CVE-2021-44228
  • CVE-2021-4104
  • CVE-2021-45046
  • CVE-2021-45105

Wie bereits erwähnt, hören wir hier nicht auf. Weitere lokale Sicherheitsprüfungen werden heute und morgen folgen, sobald die Linux-Distributionen ihre Advisories veröffentlicht haben.

Wir haben bereits einige Fakten über Log4j und den Umgang damit in unseren letzten Beiträgen veröffentlicht:


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Das Schwachstellenmanagement von Greenbone findet Anwendungen mit Log4j-Schwachstellen in Systemen, die auf jeden Fall gepatcht oder anderweitig geschützt werden müssen. Je nach Art der Systeme und Schwachstelle können diese besser oder schlechter gefunden werden. Auch die Erkennung verbessert sich ständig und wird fortlaufend aktualisiert. Neue Lücken werden gefunden. Es können daher immer noch weitere Systeme mit Log4shell-Schwachstellen im Netz vorhanden sein. Daher lohnt sich eine regelmäßige Aktualisierung und Scannen aller Systeme. Hierfür bietet das Greenbone-Schwachstellenmanagement entsprechende Automatisierungsfunktionen. Wie aber werden Schwachstellen gefunden, und wo können sie sich verbergen? Warum sind Schwachstellen nicht immer direkt auffindbar? Im folgenden Artikel erhalten Sie eine kurze Einsicht, wie das Scanning bei Schwachstellen wie Log4Shell funktioniert.

Ein Schwachstellenscanner stellt gezielt Anfragen an Systeme und Dienste und kann aus den Antworten ablesen, welcher Art die Systeme und Dienste sind, aber auch welche Produkte dahinter stehen. Das schließt auch Informationen wie deren Versionen oder auch Einstellungen und weitere Eigenschaften ein. Damit lässt sich in vielen Fällen ablesen, ob eine Anfälligkeit für eine bestimmte Schwachstelle vorliegt und auch, ob diese schon beseitigt wurde. In der Praxis sind das teilweise hochkomplizierte und verschachtelte Anfragen, vor allem aber auch sehr, sehr viele. Es werden ganze Netzwerke nach Tausenden von verschiedenen Schwachstellen durchforstet.

Bei der Log4j-Schwachstelle „Log4Shell“ (CVE-2021-44228) handelt es sich um eine fehlerhafte Programm-Bibliothek, die in vielen Produkten für Web-Dienste verwendet wird. Teilweise ist sie daher durch einen Schwachstellenscan direkt sichtbar, teilweise ist sie aber auch hinter anderen Elementen versteckt. Deshalb gibt es auch nicht nur einen Schwachstellentest für Log4j, sondern zahlreiche. Es kommen ständig weitere hinzu, weil die Hersteller der jeweiligen Produkte entsprechende Informationen teilen und auch Updates zur Verfügung stellen, um die Lücken zu schließen. Die Liste der von Log4Shell betroffenen Systeme wird unter https://gist.github.com/SwitHak/b66db3a06c2955a9cb71a8718970c592 ständig aktualisiert.

Einige der Schwachstellentests erfordern einen authentifizierten Scan. Das bedeutet, dass sich der Scanner zunächst auf einem System anmelden muss, um im System dann die Verwundbarkeit festzustellen. Ein authentifizierter Scan kann mehr Details über Schwachstellen auf dem gescannten System bereitstellen.

Die Schwachstellentests, die geeignet sind die Log4j-Schwachstelle zu finden, werden gesammelt in einer Scan-Konfiguration bereitgestellt. Greenbone hält diese „Log4j“-Scan-Konfiguration kontinuierlich aktuell, um immer wieder neue Tests hinzuzufügen. Dadurch kann ein Scanvorgang morgen eine Log4j-Schwachstelle melden, die heute noch nicht gefunden wurde. Es ist daher ratsam, den Log4j-Scan so zu konfigurieren, dass er automatisch regelmäßig ausgeführt wird. Besonders wichtig ist dies in den nächsten Wochen, in denen viele Softwarehersteller weitere Erkenntnisse zusammentragen. Greenbone integriert diese Erkenntnisse laufend in die Tests und in die Scan-Konfiguration.

Scanning bei Schwachstellen wie Log4Shell

Muss eine Schwachstelle ausgenutzt werden, um sie zu finden?

Eine Schwachstelle auzunutzen, um sie zu finden, ist nicht ratsam. Und zum Glück auch nicht erforderlich. Dabei könnten genau die Schäden entstehen, die unbedingt vermieden werden sollen. Ein Produktanbieter, der das Ausnutzen der Schwachstellen als Funktion bereitstellt, würde zudem möglicherweise den Missbrauch dieser Funktion stark befördern, was weitere – nicht nur rechtliche – Probleme aufwirft. Daher beinhaltet das Schwachstellenmanagement von Greenbone solche Funktionen nicht.

Eine Ausnutzung der Log4j-Schwachstelle wie es Angreifende tun würden, ist auch nicht erforderlich, um das Vorhandensein der Schwachstelle nachzuweisen. Greenbone hat verschiedene Tests zum Nachweis für Log4Shell entwickelt, die jeweils unterschiedlich tief in die Systeme schauen. Mehrere Tests können die Log4j-Schwachstelle mit 100%iger Gewissheit nachweisen, die meisten mit einer Sicherheit von 80 % bis 97 %. Einige Tests sammeln außerdem Indikatoren von 30 %, wo sie nicht nahe genug an die Schwachstelle herankommen. Jeder Test bei Greenbone macht eine Aussage zu der Nachweissicherheit, welche als „Qualität der Erkennung“ angegeben wird.

Welche Rolle spielen die Hersteller von Softwareprodukten?

Hersteller verschiedenster Produkte können Log4j-Bibliotheken verwenden, die damit nun verwundbar sind. Die Produkthersteller haben Log4j auf unterschiedliche Weise eingebunden. In der Regel kann durch einen tiefen Scan Log4j auch ohne Mithilfe des Hersteller gefunden werden. Die meisten Hersteller unterstützen den Vorgang aber auch durch öffentliche Schwachstellenmeldungen. Diese können dann genutzt werden, um Schwachstellentests zu schreiben, die auch mit weniger tiefen Scans eine verlässliche Aussage zur Verwundbarkeit machen können. Der Grund dafür ist, dass die Scans durch Herstellerinformationen einfachere Konfigurationen verwenden können. Hinzu kommt, dass sie auch schneller laufen.

Grundsätzlich kann jedoch ein Schwachstellenscanner auch prüfen und Schwachstellen finden, ohne dass der Hersteller eine Schwachstellenmeldung veröffentlicht.

Fazit

Schwachstellenmanagement ist ein unverzichtbarer Bestandteil der IT-Sicherheit. Es kann Risiken finden und liefert wertvolle Hinweise zu deren Behebung. Eine 100%ige Sicherheit bietet jedoch keine einzelne Maßnahme, auch kein Schwachstellenmanagement. Um ein System sicher zu machen, werden viele Systeme eingesetzt, die in ihrer Gesamtheit die bestmögliche Sicherheit bieten sollen.

Das ist vergleichbar zu einem Fahrzeug, das durch Fahrgastzelle, Gurte, Airbags, Bremsunterstützung, Assistenzsysteme und vieles mehr die Sicherheit erhöht, aber nie garantieren kann. Schwachstellenmanagement macht Risiken beherrschbar.

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Update vom 20.12.2021: Informationen über weitere Schwachstellen, die für Log4j gefunden wurden, finden Sie hier.


Update vom 20.12.2021: Es sind nun auch Schwachstellentests für Produkte unter Microsoft Windows verfügbar.

Hinweis: Die Tests prüfen die Existenz von Log4j und dessen Version. Ein separater Schwachstellentest ist möglicherweise nicht für jede betroffene Anwendung verfügbar, aber alle Log4j-Dateien werden gefunden und gemeldet (/pfad-zur-log4j-datei/).

Die ausgegebenen Installationspfade müssen geprüft und ggf. der Hersteller kontaktiert werden. Es muss geprüft werden, ob für die jeweilige Anwendung bereits Updates verfügbar sind und ob der Fund relevant ist.

PowerShell-Ausführungsberechtigungen auf einem Zielsystem sind für den Account erforderlich, der in einem authentifizierten Scan verwendet wird. Einige Schwachstellentests führen PowerShell-Befehle aus, um die Genauigkeit der Ergebnisse zu erhöhen, wofür Berechtigungen für die Dauer eines Scans erforderlich sind.


Update vom 15.12.2021: ein zusätzlicher Angriffsvektor wurde identifiziert und in CVE-2021-45046 gemeldet. Wir arbeiten an Schwachstellentests für diesen Vektor, obwohl unsere Tests auch für diesen zusätzlichen Fall funktionieren. Wir empfehlen, auf die neueste Log4j-Version zu aktualisieren. Der Angriff ist komplizierter und ein Schutz erfordert eine andere Konfiguration. Da es sich aber um einen sehr neuen Vektor handelt, raten wir, besser auf Nummer sicher zu gehen. Mehr Informationen unter https://www.lunasec.io/docs/blog/log4j-zero-day-update-on-cve-2021-45046/.


Dieser Artikel enthält Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu Greenbones Log4j-Schwachstellentests.

Worum handelt es sich bei der Log4j-Schwachstelle?

Die „Log4Shell“-Schwachstelle betrifft eine Softwarebibliothek, die für die Aufzeichnung von Ereignissen (das so genannte „Logging“) in Software zuständig ist, die in der Programmiersprache Java geschrieben wurde. Böswillige Angreifende können diese Sicherheitslücke nutzen, um Code auf den betroffenen Systemen auszuführen.

Da diese Schwachstelle über das Internet und ohne jegliche Authentifizierung ausgenutzt werden kann, kann dies für betroffene Systeme und Unternehmen sehr kritisch sein. Da die Software auch in einer Vielzahl von Software und Diensten enthalten ist, die über das Internet zugänglich sind, sind wahrscheinlich viele Unternehmen und Dienste betroffen.

Weitere Informationen zu dieser Sicherheitslücke finden Sie hier:

Sind Greenbone-Produkte und -Dienste betroffen?

Wir haben den Status der möglicherweise betroffenen Systeme mit höchster Priorität überprüft. Keine unserer Produkte oder intern und extern erbrachten Dienstleistungen sind betroffen.

Können Greenbone-Produkte diese Schwachstelle erkennen?

Ja, Schwachstellentests wurden in den Greenbone Community Feed und in den Greenbone Enterprise Feed integriert, beginnend mit Feed-Version 202112130808. Dies bedeutet, dass sowohl unsere Appliances als auch unser Cloud-Produkt in der Lage sind, diese Sicherheitslücke zu erkennen.

Es sind zwar Schwachstellentests verfügbar, aber aufgrund der Komplexität dieser Sicherheitslücke kann nicht garantiert werden, dass eine Erkennung jedes einzelne betroffene System oder Produkt findet. Dies gilt insbesondere für nicht-authentifizierte „Remote“-Überprüfungen, und zwar aus den folgenden Gründen:

  • Das Produkt oder der Dienst könnte nur unter ganz bestimmten Umständen verwundbar sein. Da die Log4j-Bibliothek sehr komplex und hochgradig konfigurierbar ist und in vielen Produkten unterschiedlich eingesetzt wird, ist es nicht möglich, alle verwundbaren Instanzen durch eine Remote-Prüfung zu finden.
  • Sicherheitskonfigurationen im zu scannenden Netzwerk können eine erfolgreiche Überprüfung der Schwachstelle verhindern.
  • Produkte und Dienste können auch indirekt betroffen sein.

Eine spezielle Scan-Konfiguration zur direkten und schnellstmöglichen Erkennung dieser Sicherheitslücke ist ebenfalls über beide Feeds verfügbar. Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Scan-Konfiguration nur aktive Prüfungen (remote und lokal) enthält. Paketversionsprüfungen sind nicht enthalten, um die Scan-Konfiguration und damit die Scanzeit minimal zu halten.

Ist die Erkennung im Greenbone Community Feed enthalten?

Ja. In beiden Feeds ist eine grundlegende Erkennung der Sicherheitslücke enthalten. Zusätzliche Schwachstellentests für potenziell betroffene Unternehmensprodukte sind über den Greenbone Enterprise Feed verfügbar.

Welche Erkennung ist in welchem Feed enthalten?

Greenbone Enterprise Feed

Wir implementieren fortlaufend Schwachstellentests in den Greenbone Enterprise Feed, daher kann die folgende Liste unvollständig sein, gibt aber den Stand vom 14.12.2021, 12:00 Uhr wieder.

Wichtig: Um die aktuellsten Informationen zu Ihrer Installation zu erhalten, können Sie nach  ~CVE-2021-44228 im Abschnitt „CVE“ und „NVTs“ des Menüs „SecInfo“ auf der Web-Oberfläche Ihrer Installation suchen.

  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Apache Log4j Detection (Linux/Unix SSH Login)
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (HTTP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Struts 2.5.x Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Apache Druid < 0.22.1 Multiple Vulnerabilities (Log4Shell)
  • Apache Flink < 1.13.4, 1.14.x < 1.14.1 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (TCP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (UDP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (SIP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Solr 7.x, 8.x Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell) – Version Check
  • Debian: Security Advisory for apache-log4j2 (DSA-5020-1)
  • Debian LTS: Security Advisory for apache-log4j2 (DLA-2842-1)
  • Elastic Logstash Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Openfire < 4.6.5 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • VMware vCenter Server 6.5, 6.7, 7.0 Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell) – Version Check
  • VMware Workspace ONE Access Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell)
  • VMware vRealize Operations Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell)
  • VMware vRealize Log Insight Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell)
  • VMware vRealize Automation Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell)
  • VMware vRealize Orchestrator Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell)
  • VMware vCenter Server 6.5, 6.7, 7.0 Log4j RCE Vulnerability (VMSA-2021-0028, Log4Shell) – Active Check
  • ArcGIS Server <= 10.7.1 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Metabase < 0.41.4 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Splunk 8.1.x, 8.2.x Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Wowza Streaming Engine <= 4.8.16 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • SonicWall Email Security 10.x Log4j RCE Vulnerability (SNWLID-2021-0032, Log4Shell)
  • IBM WebSphere Application Server Log4j RCE Vulnerability (6525706, Log4Shell)
Greenbone Community Feed

Wir implementieren fortlaufend Schwachstellentests in den Greenbone Community Feed, daher kann die folgende Liste unvollständig sein, gibt aber den Stand vom 14.12.2021, 12:00 Uhr wieder.

Wichtig: Um die aktuellsten Informationen zu Ihrer Installation zu erhalten, können Sie nach  ~CVE-2021-44228 im Abschnitt „CVE“ und „NVTs“ des Menüs „SecInfo“ auf der Web-Oberfläche Ihrer Installation suchen.

  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Consolidation of Apache Log4j detections
  • Apache Log4j Detection (Linux/Unix SSH Login)
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (HTTP, Log4Shell) – Active Check
  • Debian: Security Advisory for apache-log4j2 (DSA-5020-1)
  • Elastic Logstash Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Debian LTS: Security Advisory for apache-log4j2 (DLA-2842-1)
  • Openfire < 4.6.5 Log4j RCE Vulnerability (Log4Shell)
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (TCP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (UDP, Log4Shell) – Active Check
  • Apache Log4j 2.0.x < 2.15.0 RCE Vulnerability (SIP, Log4Shell) – Active Check

Über authentifizierte/unauthentifizierte Tests

Für einige Versionsprüfungen ist eine Authentifizierung erforderlich, für andere nicht. Außerdem können einige beides haben.

Die entsprechenden Informationen sind über die Links verfügbar, die bei der Suche nach ~CVE-2021-44228 im Abschnitt „CVE“ und „NVTs“ des Menüs „SecInfo“ auf der Web-Oberfläche Ihrer Installation angezeigt werden.

Die „Qualität der Erkennung“ enthält Informationen über die Erkennungsmethode. Ein Wert von „package (97 %)“ deutet auf eine authentifizierte Prüfung hin, andere Werte wie „remote_banner (80 %)“ geschehen unauthentifiziert.

Weitere technische Informationen hierzu finden Sie unter https://docs.greenbone.net/GSM-Manual/gos-21.04/de/reports.html#quality-of-detection-concept.

Über aktive Tests/Testprüfungsversion, QoD

Sie können anhand des QoD und der „Erkennungsmethode“ auf der Web-Oberfläche erkennen, ob es sich um eine aktive Prüfung handelt, wenn Sie sich die Details des Schwachstellentests anzeigen lassen.

Hinweis: Nur Systeme, die tatsächlich Eingaben protokollieren, die von Angreifenden verändert werden können (z. B. bestimmte HTTP-Anfrage-Header, URLs, …), sind verwundbar.

Die Erkennungsmethode, die Qualität der Erkennung, die Schadensminderung und viele weitere Details sind über die Links verfügbar, die bei der Suche nach ~CVE-2021-44228 im Abschnitt „CVE“ und „NVTs“ des Menüs „SecInfo“ auf der Web-Oberfläche Ihrer Installation angezeigt werden.

Scannen nach Knoten auf separaten VRFs & VLANs

  • Out-of-band-Scanning (OOB) ist derzeit nicht möglich. Bitte scannen Sie in jedem Segment.
  • Wir denken, dass eine solche Out-of-band-Kommunikation (OOB)/externe Interaktionsmöglichkeit in Zukunft integriert werden kann.


Update vom 20.12.2021: Informationen über weitere Schwachstellen, die für Log4j gefunden wurden, finden Sie hier.


Update vom 15.12.2021: Die wichtigstens FAQ zur Erkennung der Log4j-Schwachstelle mit Greenbone finden Sie hier.


Eine kritische Sicherheitslücke (Log4Shell, CVE-2021-44228) in der weit verbreiteten Java-Bibliothek Log4j wurde entdeckt. Greenbone hat lokale Sicherheitstests und aktive Prüfungen über HTTP in seine Feeds integriert, die bei der Erkennung der Log4j-Schwachstelle helfen und herausfinden, ob und welche Systeme betroffen sein könnten. Zusätzlich ist eine spezielle Scan-Konfiguration, die genau auf diese Schwachstelle prüft, für schnelle Ergebnisse über die Feeds verfügbar.

log4j-Schwachstelle

Die Sicherheitslücke führt laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu einer äußerst kritischen Bedrohungslage. Aus diesem Grund hat das BSI eine Warnung der höchsten Stufe zu diesem Thema veröffentlicht. Die Sicherheitslücke ist trivial ausnutzbar und kann eine vollständige Übernahme der betroffenen Systeme ermöglichen.

Es handelt sich um ein kritisches Risiko, da Angreifende über verschiedene Wege Codeschnipsel in das Log4j-Modul einschleusen können (z. B. über eine reguläre Chat-Nachricht) und dann Code zur Ausführung von einem beliebigen LDAP-Server laden können.

Personen, die Log4j einsetzen, wird dringend empfohlen, ihre Lösungen auf Log4j-Version 2.15.0 (oder höher) zu aktualisieren, um diese Schwachstelle zu entschärfen. Folgendes sollte aber beachtet werden:

  • Das Update schränkt derzeit standardmäßig „nur“ den Zugriff auf externe LDAP-Server ein (erlaubt nur localhost/127.0.0.1) und setzt die Systemeigenschaft log4j2.formatMsgNoLookups auf true.
  • Obwohl dies das Risiko mindert, kann es immer noch Anwendungen geben, die mit Log4j-Version 2.15.0 arbeiten und bei denen beide (oder eine) der oben genannten Einstellungen nicht korrekt oder falsch konfiguriert sind, sodass der Angriffsvektor weiterhin besteht.

In Bezug auf unsere Lösung sollte auch Folgendes beachtet werden:

  • Für eine erfolgreiche Erkennung dieses Risikos muss der Scanner-Host für den Zielhost über TCP erreichbar sein.
  • Es kann auch eine Schwachstelle in einer Software bestehen, die z. B. nur die Syslogs von anderen Remote-Systemen sammelt und protokolliert, aber selbst keine Protokolle annimmt. Solche Systeme könnten immer noch durch Log Pollution angegriffen werden.
  • Es ist sehr wichtig, die Updates der betroffenen Produkte zu überwachen.
  • Außerdem sollten alle Systeme, die anfällig waren, auf Kompromittierung untersucht werden.